Hans Kenesberger´s Regelkunde - Teil 71

Verwirrung auf dem Grün

Im Matchplay ist folgende Situation vorgefallen: Die Spieler haben ihre Bälle auf das Grün gespielt, markieren ihre Bälle und nehmen diese auf. Spieler A war näher zum Loch als Spieler B. Spieler B legt seinen Ball zurück und puttet, er ging zu seinem Ball um diesen zu markieren und dabei stellte er fest, dass das nicht sein Ball war sondern der Ball des Gegners.

Jetzt war die Verwirrung groß und keiner der Spieler wusste wer als erster den Regelverstoß beging, war es der der als erster den falschen Ball am Grün markierte oder der der den falschen Ball spielte.

Ein Referee wurde gerufen und klärte die Spieler auf.

Regel 9.5
Diese Regel ist nur anwendbar, wenn es bekannt oder so gut wie sicher ist, dass der Gegner (oder sein Caddie) den ruhenden Ball des Spielers aufgenommen oder dessen Bewegung verursacht hat.
Spielt der Gegner den Ball des Spielers als einen falschen Ball, wird dies durch Regel 6.3c(1) behandelt und nicht durch diese Regel.

In diesem Fall aber kommt Regel 9.5b kommt zur Anwendung


9.5b Strafe für Aufnehmen oder absichtliches Berühren des Balls oder für das Verursachen, dass sich der Ball bewegt.
Nimmt der Gegner den ruhenden Ball des Spielers auf oder berührt ihn absichtlich oder verursacht, dass dieser sich bewegt, zieht sich der Gegner einen Strafschlag zu.

Aber es gibt mehrere Ausnahmen:
Ausnahme 1 – Erlaubnis für den Gegner, den Ball des Spielers aufzunehmen: Es ist straflos, wenn der Gegner den Ball aufnimmt, weil er dem Spieler einen Schlag, ein Loch oder das Lochspiel schenkt oder den Ball des Spielers auf dessen Wunsch aufnimmt.

Ausnahme 2 – Ball des Spielers auf dem Grün versehentlich markieren und aufnehmen: Es ist straflos, wenn der Gegner den Ball des Spielers auf dem Grün markiert und versehentlich in der Annahme aufnimmt, es sei sein eigener Ball.

Ausnahme 3 – Gleiche Ausnahmen wie für den Spieler: Es ist straflos, wenn der Gegner versehentlich verursacht, dass der Ball sich bewegt, während er in Übereinstimmung mit den Ausnahmen 2, 3 oder 4 der Regel 9.4b handelt.

Für das Markieren und Aufnehmen des Balls durch den Gegner kommt hier die Ausnahme 2 zur Anwendung.

Aber für das Spielen des falschen Balls kommt Regel 6.3c(1) zur Anwendung
(1) Nach falschem Ball schlagen. Ein Spieler darf nicht nach einem falschen Ball schlagen.
Strafe für das Spielen eines falschen Balls unter Verstoß gegen Regel 6.3c(1): Grundstrafe bzw. Lochverlust.


Quelle:
Golf in Austria

 

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