Wirtschafts-News vom 18. August 2021

Neue Welle von Fake-Inkasso-Schreiben

Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen, BDIU, warnt vor einer neuen Welle von Betrugsversuchen durch Fake-Inkasso. Zwei Absender sind aktuell sehr auffällig: eine "EU Forderungs AG" mit behauptetem Sitz in Köln sowie eine mit englischer Firmierung auftretende "Federal Management", angeblich aus Dortmund.

Der BDIU hat Strafanzeigen erstattet, unter anderem da auf den Briefen das Logo des Verbands abgedruckt ist. "Unser Mitglieds-Logo steht für seriöses Inkasso und darf nur von Rechtsdienstleistern verwendet werden, die sich auf strenge und nachprüfbare Regeln für einen fairen Forderungseinzug verpflichtet haben", so ein Sprecher. Glücklicherweise lässt sich der Betrugsversuch leicht erkennen. Grammatik und Rechtschreibung der Briefe sind fehlerhaft.

Zahlungen sollen auf ausländische Konten erfolgen. Als Grund werden angebliche Gewinnspiele genannt: "Eurowin 24", "Eurojackpot-6/49", "Winners 49" oder "Top 400 & Millionenrente". Keiner der Absender verfügt über die erforderliche Registrierung als Inkassodienstleister, wie sich auf dem Onlineportal der Landesjustizverwaltungen www.rechtsdienstleistungsregister.de einfach überprüfen lässt.

Der BDIU rät Verbrauchern, die solche Schreiben erhalten, dringend davon ab, direkt auf die Absender zu reagieren. "Die Betrüger verschicken diese Post massenweise. Sie probieren dafür Adressen aus, die sie sich teils aus öffentlich zugänglichen Verzeichnissen, beispielsweise Telefonbüchern, besorgen, manchmal auch aus dem Darknet. Wer diesen Betrügern antwortet, riskiert, mit weiteren Schreiben belästigt zu werden", sagt man beim BDIU.

"Das Wichtigste ist selbstverständlich: Man sollte keinesfalls die geforderten Summen überweisen. Dieses Geld sieht man nämlich nicht wieder."

Ratsuchende, die sich unsicher sind, ob ein erhaltenes Mahnschreiben echt ist, können sich an den BDIU wenden. Auf seiner Website hat der Verband leicht verständliche Erklärungen veröffentlicht, wie sich Betrugspost von echten Mahnungen unterscheiden lässt. Darüber hinaus bringt der Verband jeden Fake-Inkasso-Fall zur Anzeige. "Es ist Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die Täter, die hinter diesen Betrugsversuchen stecken, zu ermitteln und vor Gericht zu stellen", stellt man fest. "Aber leider sind viele Staatsanwaltschaften in der Sache untätig, teilweise ermitteln sie erst gar nicht. So haben die Betrüger ein leichtes Spiel, und die genötigten Verbraucher werden mit dem Problem alleingelassen."

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