Morgengruß von Helmut Harff: Kuriose Welt

China gruselt sich, in den USA tummeln sich die Engel

Unsere Welt strotzt so vor zumeist unfreiwilliger Komik. So feiern schon seit langer, langer Zeit die buddhistischen Chinesen das Fest „Zhōngyuán Jié“.  Viel jünger ist der „Be An Angel Day“, den man heute in den USA begeht.

Beide Feste haben religiöse Ursprünge. Kuriose Feiertage.de verrät dann auch, dass die Ursprünge des „Fest der hungrigen Geister“ in den buddhistischen Ullambana und verschiedenen taoistischen Traditionen zu suchen sind. Dementsprechend stellt "Zhōngyuán Jié" für den buddhistischen Teil der chinesischen Bevölkerung auch eines der wichtigsten Feste im Kalender des Jahres dar. Man glaubt im Reich der Mitte, dass im siebten Monat ihres Mondkalenders - dem sogenannten Geistermonat (chin. 鬼月 –  guǐyuè) - die Geister und Seelen der Toten aus der Unterwelt zu Besuch bei den Lebenden kommen. Das ist nichts grusliges – ganz im Gegenteil: Mit großem Aufwand soll der Respekt gegenüber den Vorfahren ausgedrückt werden. Man will so die Seelen der Verstorbenen durch entsprechende Opfergaben von ihrem Qualen in der Unterwelt – zumindest temporär – befreien.

Der „Sei-ein-Engel-Tag“ geht auf die US-Amerikanerin Reverend Jayne Howard Feldman zurück, die diesen Tag erstmals 1993 zelebrierte. Kernbotschaft dieses kuriosen Feiertages ist relativ einfach und sie lautet, dass der 22. August zu spontanen Nettigkeiten und Hilfsbereitschaft genutzt werden soll. Insofern ist der Begriff Engel hier also eher in einem übertragenen Sinne zu verstehen, nämlich als Ausdruck eines altruistischen Verhaltens, durch das man einem oder mehreren Mitmenschen eine Freude erweist. Warum aber nun ausgerechnet am 22. August ein Engel sein? Frau Feldman ist nicht nur Esoterikerin, sondern hat wohl auch ein Faible für Numerologie und diese weist die 22 als höchste und mächtigste Zahl überhaupt aus. Sozusagen die Meisterzahl.

Nun könnte man ja glauben, dass die buddhistische Tradition und die christliche Welt der Engel kaum kompatibel sind. Doch ich finde, die beiden passen ganz hervorragend zusammen. Beide kommen aus einer anderen, uns verborgenen Welt. Beide sind die Botschafter zwischen der unbekannten Welt, in der die Verstorbenen zu Hause sein sollen, und uns. Und, Geister und Engel sind die, über die wir mit unseren Verstorbenen kommunizieren, den Ahnen etwas Gutes tun zu können.

Gutes tun, das verbindet beide Kulturen oder sogar alle Kulturen. Immer wird belohnt, wer anderen unter die Arme greift, hilfreich und gut ist, wie es in der Bibel heißt. Da muss man weder ein Buddhist oder Christ sein, das kann jeder, der auch mit dem Herzen denkt.

Ich denke jetzt mit vollem Herzen an die Beste Frau der Welt und mache mich an die Frühstücksvorbereitung.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Regina, Maria Regina, Sigfried

Foto: Pixabay

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