Morgengruß von Helmut Harff: Es geschah vor 20 Jahren

Hat sich seitdem was geändert?

Wohl fast jeder, der heute zur mittleren Generation gehört, erinnert sich an den 11. September 2001. Damals schockten mit vier entführten Linienmaschinen Terroristen nicht nur die USA. Tausende starben.

Ich erinnere mich, dass ich mich wunderte, dass auf N-TV – der Sender lief bei uns immer – plötzlich ein Film, ein Katastrophenfilm läuft. Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, dass da kein Film lief, sondern Livebilder aus New York, später auch vom Pentagon. Über die von den Passagieren selbst zum Absturz gebrachte Maschine erfuhr man ja erst später. Ich erinnere mich auch, das keiner etwas sagte, aber so etwas wie Angst zu spüren war, Angst darüber, was das bedeutet, wie die USA, wie der Westen reagieren würde.

Was dann passierte, wissen wir. Weitere tausende Menschen starben, starben im Kampf gegen den Terrorismus – Zivilisten und Soldaten genau wie Terroristen. Unzählige Menschen wurden und werden Tag für Tag Opfer des Terrorismus. Eigentlich vergeht kein Tag ohne Terroropfer – so wie das auch vor dem 11. September 2001 war.

Ja, Terror ist wohl so alt wie die Menschheit. Man könnte meinen, dass die Ausübung von Terror zu unserer menschlichen DNA gehört. Das klingt schon fast wie eine Verschwörungstheorie oder zumindest wie eine wohlfeile Erklärung. Doch ich habe keine Erklärung dafür, dass es wohl zu allen Zeiten Menschen gab und gibt, mittels Terror ihre Ziele – welche das auch immer sein mögen – zu erreichen. Ich habe auch keine Erklärung dafür, dass man auf Terror immer mit Gegenterror reagiert, ganz nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Doch was tun? Keine Ahnung, ich habe keine Idee, wie man den Terror aus der Welt schaffen kann. Waffenstarrende Armeen und Geheimdienste können das genauso wenig wie Religionen und auch die viel beschworene Zilvilgesellschaft scheint dazu nicht in der Lage. Auch der so gern bemühte gesunde Menschenverstand hat dem Terrorismus nichts entgegenzusetzen. Müssen wir den Terror also einfach so hinnehmen? Ich möchte einfach hier nicht ja sagen. Doch wie gesagt, ich weiß nicht was tun.

Ja, ich höre, dass es helfen würde, wenn die Welt gerechter, vielleicht sogar gerecht würde. Doch eine Welt, von der alle sagen, dass sie gerecht ist, die ist wohl die größte Illusion, der wir uns überhaupt hingeben können. Doch was bleibt? Den Terror ignorieren oder auf Terror mit Terror reagieren? Ob da jemand mal eine wenigstens befriedigende Lösung einfällt?

Mir fällt jetzt ein, dass ich das Frühstück für Beste Frau der Welt und mich machen muss.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Helga, Felix u. Regula, Louis

Foto: Pixabay

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