Morgengruß von Helmut Harff: Wau, wau

Ja, ich bin Dein Freund



Heute wachte ich schweißgebadet auf. Ich hatte einen Albtraum. Was ich geträumt habe? Dass mich jemand zu seinem besten Freund erkoren hat, mich aus einem Menschenheim für kleines Geld geholt hat. Ihm haben meine Sommersprossen, meine kleine Nase gefallen. Er hat mich genommen, obwohl ich nicht mehr ganz gesund und schon etwas ruhiger bin.

Nein, nein, ich spinne nicht, ich hatte wie gesagt einen Albtraum. Der hat wohl etwas damit zu tun, dass ich schon gestern überlegte, was ich zum „Welttag des Hundes“, der heute begangen wird, schreibe. Mir ging immer wieder die Behauptung durch den Kopf, wonach der Hund der beste Freund des Menschen ist. Toll, dann leben 20 Prozent der deutschen Haushalte zusammen mit ihrem besten Freund. Das heißt auch, dass gut 80 Millionen Menschen mindestens 10 Millionen gute Freunde haben.

Doch Freundschaft ist ja eigentlich keine Einbahnstraße. Also leben 10 Millionen Hunde auch bei ihren besten Freunden? Ja, das stelle ich in Frage, denn genau das war ja mein Albtraum. Ich träumte davon, dass mich ein Hund als seinen besten Freund halten würde. Können Sie sich so einen Albtraum vorstellen? Ich will gar nicht näher ausführen, was ich für einen Mist da geträumt habe. Stellen Sie sich nur mal vor, der Hund füttert uns so, wie die meisten Hunde gefüttert werden. Stellen Sie sich mal vor, der Hund würde die Dinge umdrehen und mit uns so Gassi gehen, wie wir mit unserem besten Freund. Stellen Sie sich mal vor, unser Bett wäre das genaue Gegenstück zum Hundebett. Wie würde eine Menschenschule aussehen, in der unser bester Freund mit uns einmal die Woche geht?

Mich schüttelt es noch immer, wenn ich an meinen Albtraum denke. Doch ein gutes hat der, ich kann mir jetzt etwas besser vorstellen, wie es vielen der 10 Millionen Hunde, die wir eben gern als unsere besten Freunde bezeichnen, so geht. Doch wie sollten wir den Welthundetag feiern? Am besten gar nicht, weil es so vielen Hunden in menschlicher Obhut einfach nicht gut geht. Oder, wir überlegen mal, was so ein Hund wirklich braucht, wie wir dafür sorgen, dass er im wörtlichen Sinn ein gutes Hundeleben führen kann. Wir sollten überlegen, ob wir mit einem zweibeinigen besten Freund auch nur annähernd so umgehen würden, wie mit dem vierbeinigen.

Die Beste Frau der Welt und ich mögen Hunde, finden Hunde toll. Genau das ist der Grund, dass wir ohne einen bettelnden Schwanzwedler frühstücken. Mehr können wir für die Hunde nicht tun.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Viktor, Samuel, Gereon, Valerie

Foto: Pixabay

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