Morgengruß von Helmut Harff: Habe ich ein Glück

Ich habe es gut, heute am 11.11. Ich muss mir über den heutigen Tag kaum Gedanken machen, obwohl der ja voller Bedeutungen ist und viele um ihre Bedeutungshoheit ringen.

Da sind zum einen die Singles. Ja, am 11.11. ist der Single-Tag. Den haben – oh Wunder – weder die Amerikaner noch irgendwelche Industrien erfunden. Der Single-Tag geht auf eine Idee von vier Chinesen zurück, wie ich lesen konnte. Der fällt auf das Datum mit den vier Einsen, weil in China die Nummer eins für Individualität steht oder ein Symbol von Einzelpersonen oder Singles ist. Ich bin ja bekanntermaßen kein Single, sondern ein glückliches Teil eines tollen Ganzem.

Ja, und dann ist eben heute der 11.11. und damit der Beginn der Karnevalssaison. Das tangiert mich als Preuße auch nicht. Wie auch, ist zumindest der rheinische Karneval vor allem eine Verulkung von uns Preußen. Doch die haben heute auch nicht so viel zu lachen, obwohl dieses Jahr zumindest wieder etwas Karneval möglich ist. Doch die Kölner müssen ohne ihr Dreigestirn – Prinz, Jungfrau und Bauer – auskommen. Der Prinz hat sich infiziert. Ein toller Auftakt. Noch schlimmer ist es sicherlich, dass man kaum Bützchen verteilen kann – wie auch mit einer Maske vor dem Mund.
 
Heute, nach Einbruch der Dunkelheit, haben Eltern von vor allem kleinen Kinder alle Hände voll zu tun. Sie begleiten ganz sicher ihren Nachwuchs zum Martinstag-Umzug mit der hoffentlich selbst gebastelten Laterne und stimmen sicherlich nicht nur einmal das Lied „Ich gehe mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir… „ an.

Ja, heute ist ja Martinstag. Das ist der Tag des heilige Martin und der soll einst seinen Mantel geteilt haben, um eine Hälfte einem armen Mann zu geben. Ich frage mich schon seit Jahrzehnten, warum der Typ nicht seinen ganzen Mantel gespendet hat. Aber vielleicht wird man nur so zum Heiligen und zum Vorbild für alle, die es eigentlich nicht so mit dem Abgeben haben.

Zum Martinstag gehört ja noch eines – das Gänseessen. Bis vor wenigen Tagen hörte ich noch unsere Gans schnattern. Die tat das auf dem Bauernhof neben „meinem“ Golfplatz. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie meine Golfschläge, vor allem die weniger glücklichen, lautstark beschnatterte. Na, das hat nun bis zum nächsten Jahr ein Ende.

Was ich heute dann um 11.11. mache? Ich lasse mir von einer netten Frau den Kopf kraulen – auf dem Friseurstuhl. Ja, ich muss ja gut aussehen – beim Martinsgansessen.

Jetzt bekommt die Beste Frau der Welt erst einmal ein ausführliches Bützchen und dann Frühstück.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Martin, Senta, Mennas, Leonie

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