Künstlerische Seele hinter harter Action

Sylvester Stallone: Retrospektive zum 75. Geburtstag – Osthaus Museum Hagen


Nach verschiedenen Museumsausstellungen in Europa zeigt das Osthaus Museum Hagen, anlässlich des 75. Geburtstags von Sylvester Stallone, eine umfassende Retrospektive seiner Werke. Beleuchtet wird das Gesamtwerk von den späten sechziger Jahren bis heute sowie die verschiedenen künstlerischen Phasen des Actionstars. Zu sehen sind mehr als 50 Bilder, darunter Selbstporträts und noch nie zuvor gezeigte frühe Arbeiten.
 
Stallones Bilder sind einerseits „action-geladen“ und ausdrucksstark wie seine Filme und andererseits feinnervig und vielschichtig in ihren Aussagen. Der kunstaffine Hollywoodstar nutzt kenntnisreich verschiedene Kunstformen wie Surrealismus, Expressionismus und Abstraktion als Ausdrucksformen. Die Malerei ist seit 55 Jahren ein enger und konstanter Bestandteil der kreativen Ausdrucksformen von Sylvester Stallone, wobei sein künstlerisches Schaffen sein filmisches Schaffen befruchtet und umgekehrt.
 
Sylvester Stallone: "Das ist es, was ich an der Malerei liebe, sie ist die einzig wahre Kommunikation, die man haben kann. Schreiben kann man manipulieren, Malen ist der schnellste und reinste Übersetzer des Unterbewusstseins. Wenn etwas in einem vorgeht und man auf die Leinwand trifft, ist es schwer, es zu fälschen. Der Künstler auf der Leinwand ist für mich die Nummer eins, wenn es darum geht, seine Gefühle zu vermitteln."  
 
Stallones berühmteste Filmfigur ROCKY entstand lange vor dem Film Script zuerst auf der Leinwand und ist als «Finding Rocky“ von 1975 in der Ausstellung zu sehen.
 
Sylvester Stallone – seine Kunst

Bereits in jungen Jahren entdeckte Stallone die Liebe zur Malerei. Seine frühen Werke, die er mit Mike Stallone signierte, waren sehr experimentell. Aus finanziellen Gründen arbeitete er jedoch als Autor und begann seine Schauspielkarriere.  In den siebziger Jahren und bis Ende der Achtziger Jahre schuf er düstere, ausdrucksstarke Werke, in denen er unter anderem den Tod seiner Managerin und weitere Schicksalsschläge verarbeitete. Zu dieser Zeit arbeitete Stallone vor allem mit illustrativen graphischen Linien und grellen Farben.
 
1989/90 zeichnete sich ein Wandel ab: Sylvester Stallone beschäftigte sich intensiv mit zeitgenössischer Kunst und studierte Künstler wie Picasso, Gerhard Richter oder Anselm Kiefer. Er setzte sich mit den abstrakten Werken von Mark Rothko auseinander und entwickelte seinen ganz eigenen Stil. Es entstanden zahlreiche expressionistische Werke, teils als verfremdete Selbst-Porträts, teils auch mit Sprache spielend.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher zweisprachiger Katalog, herausgegeben von Dr. Tayfun Belgin, Direktor Osthaus Museum Hagen

Sylvester Stallone - Retrospektive zum 75. Geburtstag
4. Dezember - 20. Februar 2022
Osthaus Museum Hagen
Museumsplatz 1
D-58095 Hagen

Foto: Copyright courtesy Galerie Gmurzynska/ artwork Sylvester Stallone

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