Morgengruß von Helmut Harff: Der alltägiche Corona-Wahnsinn

… und das große Versagen



Es ist immer leicht, sich über andere aufzuregen, über die Politiker zu meckern. Doch was soll man machen? In diesem Land kann man ja nur Politiker in großen Abständen für ihr Tun und vor allem für ihr Nichtstun abstrafen. Ansonsten gibt es ja außer Demos, die wohl nie etwas bewirken, kaum ein Mittel, seinem Ärger Luft zu machen.

Doch was dann tun? Fragen stellen und vielleicht gleich Antworten geben. Ich probiere das mal.

Uns wird immer erzählt, dass es bei allen Maßnahmen gegen das C-Virus vor allem wenn nicht nur darum geht, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Man hört immer, dass Beatmungsbetten fehlen würden. Doch das stimmt wohl nicht, denn was fehlt, sind Menschen, die Kranke betreuen. Doch die zu beschaffen ist eigentlich ganz einfach – so die Politik will. Wieso hat man nicht tausende von Bundeswehrsoldaten in den vergangenen Monaten zu Hilfs-Krankenpfleger ausgebildet. Ob die irgendwo mit klimafeindlichen Panzern durch das Gelände gurken oder Menschen pflegen – da lobe ich mir letzteres. Nimmt man noch die Medizinstudenten, die man mit guter Bezahlung zu einem Praxissemester „überredet“, so wissen die Krankenhäuser und die Teststationen gar nicht, wohin mit all dem Personal. Schließlich haben wir fast 100.000 Medizinstudenten und 175.000 Soldaten.

Dann – und hier ein großes Problem – hätten wir auch genug Menschen, die alle regelmäßig testen können. Denn das ist bei der 3-G-Regel zwingend notwendig. Das tägliche Testen von allen Bürgern habe ich übrigens schon vor Jahresfrist gefordert. Nur gelesen hat das leider wohl keiner. Das Problem bei 3-G im Nahverkehr ist nämlich, dass auf dem Land, auf dem Dorf zwar ein Bus fährt, aber niemand da ist, der testet. Das gilt im Übrigen auch entlang von Regionalbahnlinien. Selbst in Großstädten findet man solche Teststationen kaum wohnortnah. Es passiert aber, dass man warum auch immer ungeplant von A nach B muss. Doch das geht nicht – man ist ja nicht getestet. Also fährt man mit dem Auto?

Und dann bleibt die Frage, wer all das kontrollieren soll. Soll der U-Bahnfahrer, der S-Bahnfahrer an jeder Station alle, die einsteigen wollen, auf die 3-G-Regel hin überprüfen? In beiden Verkehrsmitteln gibt es bekanntlich keine Zugbegleiter und vielfach auch kein Personal auf Bahnhöfen. Das wurde ja alles eingespart. Doch wenn niemand kontrolliert, dann braucht man auch keine Regeln. Warum? Fahren Sie mal auf einer Autobahn-80-km/h-Zone und zählen Sie, wie viele Autos Sie überholen? Keiner? Dann wissen Sie auch, wo ein Blitzer steht. Genau das meine ich. Dazu kommt, dass niemand weiß, was man mit jemand macht, der sich um die eigentlich sinnvolle 3-G-Regel nicht schert. Geldstrafe? Arbeitsstunden? Gleich aus dem Zug und dem Bus werfen? So lange die 3-G-Regel gilt vom ÖPNV ausschließen?

Alles Quatsch: Was hilft ist wohl nur, dass sich alle impfen lassen, dass man das Gesundheitswesen mit mehr Personal ausstattet und das noch heute und – und das vor allem – dass jeder jeden zweiten Tag an seiner eigenen Haustür getestet wird – entweder früh zwischen 5 und 7 oder abends zwischen 19 und 21 Uhr. Dann gibt es keine Ausreden mehr.

Ich habe auch keine Ausrede, ich mache jetzt das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Flora, Albert, Chrysogon, Clemens

Foto: Pixabay

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