Gesundheits-News vom 21. Januar 2022

Vorsorge lohnt sich: Alle 20 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Darmkrebs



Fast eine halbe Millionen Menschen sind in Deutschland von Darmkrebs betroffen. Jedes Jahr erkranken knapp 60.000 Menschen neu, fast 25.000 sterben daran. Die gute Nachricht lautet: Rund 60 Prozent sind zehn Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Das ist unter anderem auch ein Erfolg der Darmkrebsvorsorge.
 
"Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Darmkrebs kann sogar verhindert werden, wenn die potenziellen Vorstufen im Zuge einer Darmspiegelung entfernt werden", sagt Dr. Jens Aschenbeck, der Darmkrebsexperte der niedergelasssenen Magen-Darm-Ärzte. Seit vor zwanzig Jahren das Angebot der Vorsorge-Untersuchung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden ist, sind die Zahlen der an Darmkrebs versterbenden Menschen in Deutschland rückläufig. "Wir könnten hier schon sehr viel weiter sein, wenn mehr
Menschen die Chance wahrnehmen würden, den Krebs zu verhindern"
, betont Dr. Aschenbeck.

"Wenn beschwerdefreie Menschen zur Darm-Spiegelung kommen, können wir die möglichen Vorstufen - Polypen - abtragen und es entsteht erst gar kein Darmkrebs!"


Das statistische Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Doch das ist nur ein Durchschnittswert: Wenn in der direkten Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, liegt das individuelle Risiko deutlich höher. Bei rund 30 Prozent aller diagnostizierten Darmkrebsfälle gab es bereits nahe Angehörige, die ebenfalls Darmkrebs hatten! Menschen mit familiärem Risiko sollten sehr früh mit der Vorsorge starten. Das kann mit 40 Jahren sein, mitunter aber auch schon ab dem 25. Lebensjahr.         
 
Wann der richtige Zeitpunkt für den Start der Vorsorge-Untersuchungen ist, kann im Gespräch mit einem Magen-Darm-Spezialisten geklärt werden. Bei familiärer Belastung übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Darmspiegelung in voller Höhe – unabhängig vom Alter.

"Männer erkranken gut anderthalb mal häufiger an Darmkrebs als Frauen", erklärt die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Priv.-Doz. Dr. Katja Klugewitz. "Wir wissen, dass gut die Hälfte des höheren Krebserkrankungsrisikos bekannten Faktoren wie Lebensstil und Ernährung geschuldet ist. Da kann jeder für sich etwas tun. Aber die Ursachen für die andere Hälfte des erhöhten Risikos sind nicht bekannt. Ein Argument mehr für die Männer, die Vorsorgeangebote unbedingt zu nutzen."

In Deutschland sind die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte für die Vorsorge-Darmspiegelungen zuständig. Einen Magen-Darm-Arzt in ihrer Nähe finden Sie über das Patientenportal des Berufsverbandes: www.magen-darm-aerzte.de.
 
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