Morgengruß von Helmut Harff: Im Kraftwerk der Gefühle

… nicht nur am 8. Februar



Ich bin ein großer Fan der Oper. Kein Wunder, wenn man wie ich über 10 Jahre mal in der Deutschen Staatsoper, deutlich länger in der Komischen Oper tätig war. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn ich habe faktisch für und manchmal auch im Theater gelebt.


Oper, das ist für mich das komplexeste Kunstwerk, das es überhaupt gibt. Es ist, wie Alexander Kluge es nennt, ein Kraftwerk der Gefühle. Ich stimme auch mit Kluge überein, der die Oper hier hauptsächlich der bürgerlichen Gesellschaft verpflichtet sieht. Wenn dem so ist, dann war die DDR eine deutlich bürgerlichere Gesellschaft, denn ich bin mir sicher, dass viel mehr Menschen in der DDR zumindest einmal – gern als Teil des sozialistischen Wettbewerbs – eine Oper erleben durften, als das heute der Fall ist.

Oper, das ist Musik, das ist Theater, das ist Ausstattung, das sind die Sängerinnen und Sänger sowie die Regisseure und das ist nicht zuletzt das Gebäude, in dem das Ganze stattfindet. Das hat eben auch zur Folge, dass Opernfans viele Lieblinge haben. Meine Lieblingsopern sind Carmen von Bizet, Mozarts Zauberflöte und König Lear von Aribert Reimann. Meine Lieblingssänger sind Anna Netrebko und Jonas Kaufmann. Für mich ist nach wie vor Prof. Felsenstein der Opernregisseur schlechthin. Bei dem Gebäuden ist es nicht ganz so eindeutig. Hier konkurrieren die Dresdner Semperoper, dass Teatro La Fenice in Venedig, das Opernhaus Sydney und etwas außerhalb der Konkurrenz – auf dem Foto zu sehen - die Seebühne Bregenz.

Ja, ich gebe zu, manchmal geht es in der Oper nicht logisch zu. Da singen Leute vom eigenen Tod, da singen zwei oder mehrere Leute, die man zwar beide hört, die sich aber auf der Bühne nicht sehen dürfen. Doch zumeist geht es um große Gefühle und so manche Oper hat großes zu sagen und viele spiegeln den Geist der Zeit, in der sie geschrieben und komponiert wurden.

Wieso ich gerade heute auf die Oper komme? Weil sie mir fehlt, weil ich voller Inbrunst darauf hoffe, wieder chic gemacht und vor allem ohne Maske in die Oper gehen zu können. Und es gibt noch einen Grund: Heute feiern die US-Amerikaner – denen man so gern Kulturlosigkeit nachsagt – den „Tag der Oper“. Der soll sich auf die erste Aufführung einer Oper auf dem Staatsgebiet der damals noch jungen Vereinigten Staaten beziehen. Am 8. Februar 1735 wurde die Oper „Flora“ in Charlston, South Carolina gespielt.

Kein Theater gibt es beim Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Elfrieda, Hieronymus. Philipp

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück

Foto: Pixabay

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