Gesundheits-News vom 11. Februar 2022

Civey-Umfrage: Experten warnen vor digitalem Stillstand in Deutschlands Arztpraxen



Droht den Arztpraxen in Deutschland der digitale Stillstand? Darauf deuten die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage hin, die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey für Deutschlands größte Steuerberatungsgruppe im Gesundheitswesen ETL ADVISION durchgeführt hat. Die Ergebnisse der Befragung hat die Gruppe jetzt veröffentlicht.

Über die Hälfte der Befragten beurteilen die Corona-Pandemie als Beschleuniger für die Einführung von Videosprechstunden in ihrer Praxis und 37,3 Prozent geben an, dass digitale Angebote eine sinnvolle Ergänzung für die medizinische Versorgung der Patienten auf dem Land bedeuten. Allerdings erkennt nur jeder zehnte Arzt das Potential an der Videosprechstunde für die Attraktivität der eigenen Praxis.

Die Umfrage von ETL ADVISION in Kooperation mit Civey unter 200 niedergelassenen Ärzten in Deutschland förderte eine ambivalente Haltung der niedergelassenen Ärzteschaft gegenüber digitalen Angeboten zutage. Ein Drittel der Befragten hat Videosprechstunden bereits im Angebot bzw. in Planung oder ist noch unentschlossen. Allerdings geben 63,5 Prozent an, in den nächsten beiden Jahren keine Einführung von Videosprechstunden zu planen und geben als Gründe zu hohe technische und bürokratische Hürden bei der Umsetzung digitaler Praxisangebote an. Ein Grund für die in der Umfrage zutage geförderte Skepsis sind die Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung. Demnach bemängeln jeweils rund 30 Prozent der Ärzte Unklarheiten beim Datenschutz sowie zu langsame Internetverbindungen. Rund 41 Prozent geben ein zu geringes Honorar für Videosprechstunden an. Probleme, bei denen die Politik gefragt ist, den Praxen Unterstützung zu leisten, so die Gesundheitsexperten von ETL ADVISION.

Die Befragung von 200 niedergelassenen Ärzten fand im Zeitraum vom 17.09.-22.11.2021 statt. Unter Berücksichtigung der digitalen Trends der Gesellschaft sowie sich abzeichnenden veränderten Patientenbedürfnissen deckt das Meinungsbarometer Parallelen und Synergien zur Entwicklung von Online- und stationärem Einzelhandel auf, die Mediziner für die Zukunftsausrichtung ihrer Praxis nutzen sollten. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass ein grundsätzlicher Widerstand der Ärzteschaft gegenüber digitalen Angeboten nicht zu befürchten ist, jedoch für die Mehrheit der Ärzte das Potential für die eigene Arztpraxis noch nicht erkennbar ist.

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