Morgengruß von Helmut Harff: 67 Jahre

… und kein bisschen weise

Es gibt Tage, da fallen mir erstaunlich viele Schlagertexte ein. Wie war das: Mit 17 hat man noch Träume? Was heißt hier mit 17? Das gilt auch 50 Jahre später. Träume sind wichtig, so wichtig wie die Liebe – ohne beides kann ich nicht leben.

Leben, bewusst leben, Spaß am Leben haben, sich nicht unter Druck setzen lassen und das vor allem nicht selber machen, das sind nur einige Punkte, die wohl jedes Leben lebenswert machen. Ob ich das schon so mit 17 dachte? Ich glaube nicht. Heute bin ich überzeugt. So gesehen ist die Erkenntnis von Curd Jürgens nicht ganz richtig, wenn er singt: „Sechzig Jahre und kein bisschen weise, aus gehabtem Schaden nichts gelernt.“. Dagegen stimmt es, auch ich habe so manchen Kratzer abbekommen, auch ich ließ nichts aus. Und ich stimme auch mit der Zeile „Sechzig Jahre auf dem Weg zum Greise und doch sechzig Jahr' davon entfernt“ überein, auch wenn die 120 kein Ziel sind. Ja, die Angst vergessen zu werden, die kann ich mehr als nachvollziehen.

Doch was tun? Sich die Haare lässig föhnen, das überlasse ich lieber der Frisöse. Das mit dem Bauch einziehen wird auch nicht leichter, aber ansonsten halte ich es mit Udo Jürgens, der feststellte, dass mit 66 Jahren das Leben anfängt. So gesehen bin ich gerade ein Jahr alt, sozusagen befinde ich mich noch in der Rentner-Krabbelgruppe. Ich krabbel auf dem Golfplatz rum, genieße es, verwöhnt zu werden und setze ganz stark darauf, dass vor einem Jahr das Leben erst begonnen hat.

Doch wie gehe ich durch das Leben? Barfuß oder im Lackschuh, wie Harald Juhnke fragt? Dem will ich nicht nacheifern. Doch diese Liedzeile kann ich voller Überzeugung mittragen: „Barfuß oder Lackschuh, so geht es bei mir zu. Nie die goldene Mitte, immer volles Risiko“ Wobei, so übertrieben risikobereit bin ich dann auch nicht.

Und, jetzt kommt mein Outing, ich halte es mit Angela Merkel. Die ließ beim Großen Zapfenstreich zu ihrem Abschied ja das Lied „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ spielen. Warum unbescheiden sein, ich hätte nichts dagegen, wenn es, wie es im Song von Hildegard Knef heißt „Für mich soll's rote Rosen regnen, mir sollten ganz neue Wunder begegnen“.

Und wie geht es weiter? Da gibt es ein Lied von Frank Sinatra – „My Way“, das wir auch unter dem Titel „So leb`Dein Leben“ kennen. Die erste Strophe ist ziemlich genau mein Lebensmotto:
„Mein Freund, einmal da fällt doch auch für dich der letzte Vorhang
Du gehst von dieser Welt und dann kommst du an jenem Tor an
Du weißt dein Lebensweg war manchmal krumm und manchmal eben
Dass du dann gradstehn kannst, so leb dein Leben“

Und nun, nun genieße ich mein Leben, nun genieße ich mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Petrus D., Gunhild, Enrica, Peter

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Pixabay

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