Gesundheits-News vom 11. März 2022

Volkskrankheit Sitzen. Wer ständig sitzt, wird krank – selbst im perfekt angepassten Stuhl



Büroarbeitende sitzen bis zu elf Stunden am Tag und bewegen sich immer weniger. Trotz verbesserter ergonomischer Arbeitsplatzverhältnisse bleibt dies nicht folgenlos. Rückenbeschwerden sind schon seit langem Wegbegleiter unseres passiven Arbeitsverhaltens und gelten schon seit Jahren als Volkskrankheit Nr.1.

Dabei bleibt es aber nicht, sagt Dr. Dieter Breithecker: „Immer mehr warnen Wissenschaftler vor den schleichenden Krankheitsverläufen. Entwicklungsgeschichtlich sind wir auf Bewegung konditioniert, Dauersitzen führt zu komplexen stoffwechselphysiologischen Erkrankungen, wie u. a. Bluthochdruck und Diabetes 2, aber auch zu Entzündungsprozessen, die zu Krebserkrankungen führen.
Darüber hinaus wird unser Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und wichtigen Botenstoffen versorgt. Geistige Funktionen bauen ab, Aufmerksamkeit, Konzentration, Leistungsfähigkeit reduzieren sich“.


Kein Wunder, dass seit Jahren Schlagzeilen wie diese zu lesen sind: „Sitzen ist das neue Rauchen“ oder „Sitzen ist tödlich“. Forscher betrachten 4,5 Stunden Sitzen täglich als Schwellenwert. Eine Faustregel lautet: 50 Prozent sitzen, 25 Prozent stehen und 25 Prozent bewegen. Orthopäden, Bewegungs- und Arbeitswissenschaftler fordern mehr körperliche Aktivität, die regelmäßig in den (Büro-) Alltag integriert wird.

Dr. Breithecker fordert ein Raus aus der Sitzträgheitsfalle: „Wenn wir sitzen, dann auf Stühlen, die ein aktiv-dynamisches Sitzen einfordern, mehr Sitz-Steh-Dynamik durch Sitz-Stehpulte und eine Arbeitsorganisation, die mehr Schritte im (Büro-) Alltag einfordert. Ein „Mehr an Bewegung“ auf den Alltag verteilt gilt in der Zwischenzeit als das wissenschaftlich belegte Muss. Dabei sind keine sportlichen Höchstleistungen erforderlich".

Dr. Breithecker empfiehlt: „Bereits leichte bis moderate Bewegungen wie regelmäßige Positionswechsel, Gehen oder Treppensteigen, beeinflussen körperliche und geistige Prozesse gleichermaßen. Nicht die Kompensation durch Bewegung, sondern die regelmäßige Integration von Bewegung in unser Alltagsverhalten kann das Risiko für Rückenschmerzen und Stoffwechselerkrankungen entscheidend verringern“.

Deswegen fangen Sie möglichst rechtzeitig damit an, einen aktiveren Lebensstil zu gestalten. Anregungen hierzu erhalten Sie am Tag der Rückengesundheit am 15.03.22 in dem Vortrag „Bewegungsverführer im Büro-/Alltag“ oder aber auch bei mendo-movo.de, dem Institut für intelligente Bewegungskultur.

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