Morgengruß von Helmut Harff: Tarä, tarä

... heute ist mein Feiertag



Ja, heute ist mein Feiertag. Also eigentlich ist heute der Feiertag für die rund 25 Millionen US-Amerikaner, die Golf spielen. Ja, heute feiern die Amis ihren „National Golfers Day“. Ich finde, damit soll ich die Amerikaner, die ja seit Donnerstag die US-Masters 2022 in Augusta ausspielen, nicht alleine lassen. Mit dabei ist der absolute Superstar Tiger Woods.

Nun gehe ich, wie wohl die allermeisten der über 675.000 deutschen Golfer nicht davon aus, jemals in Augusta zu spielen oder auch nur den Platz betreten zu dürfen, denn das geht auch mit viel Geld so gut wie nicht. Man müsste schon beim Masters mitspielen dürfen oder als Pressevertreter eingeladen werden. Eine Reise zum Mond ist ähnlich wahrscheinlich.

Doch das ist ja auch nicht das Ziel der meisten Golfer hier und überall auf der Welt. Deshalb feiern wir heute gemeinsam mit den Amis den „National Golfers Day“. Der soll auf den Gründungstag der Professional Golfers‘ Association of America (PGA of America) zurückgehen. Das war der 10. April 1916. Dazu lud der US-amerikanische Kaufhaus-Magnaten Rodman Wanamaker ein.

Wanamaker bat eine Reihe von professionellen und semiprofessionellen Golfspielern zum Mittagessen in sein Restaurant Ecke Ninth Street und Broadway in New York City, um die Idee der Verbandsgründung zu präsentieren. Intention hinter dieser Idee: Die Förderung des Absatzes bzw. Verkaufs von Golfausrüstung. Heute gehören der PGA - dem Verband der US-amerikanischen Berufsgolfer - ca. 28.000 Mitglieder in 41 regionalen Sektionen an. Sie gilt als weltweit mitgliederstärkste Arbeitnehmerorganisation im Bereich des Sports. Der PGA of America vertritt die Interessen von Berufsgolfern und Golflehrern, zählt aber auch Golfarchitekten, Greenkeeper, Manager, Journalisten, Turnierveranstalter sowie Betreiber von Golfanlagen und Golfshops zu seinen Mitgliedern.

Toll, mit all diesen Typen und den vielen, vielen mehr oder weniger verrückten Golfern feiere ich also heute unseren Sport. Na ja, vielleicht ja auch im Sinne Rodman Wanamakers, dass man als Golfer ein ganz besonderer Verbraucher ist. Wir verbrauchen Unmengen an Bällen – weltweit rund 1,2 Milliarden pro Jahr – und wir „brauchen“ immer wieder neues Equipment. Von einer standesgemäßen Kleidung will ich gar nicht reden. Das gilt auch für Trainerstunden und Golfreisen. Mister Wanamaker würde vor Freude im Quadrat springen, wüsste er, wie seine Idee aufgegangen ist.

Und doch, Golf ist vor allem eines – Spaß, Spaß am Spiel, Spaß an der Herausforderung. Nicht an der Herausforderung besser als andere zu sein, sondern Spaß daran, immer wieder diesen viel zu kleinen Ball mit völlig ungeeigneten Gerätschaften so zu treffen, dass er in ein viel zu kleines Loch fällt. Ja, das macht Spaß, es ist längst nicht der teuerste, wenn überhaupt ein teurer Sport. Golf ist in Clubs wie dem Augusta National Golf Club in Gorgia/USA maximal elitär, doch nur in den allerwenigsten der weltweit 35.000 Golfplätzen. Die allermeisten der weltweit 60 Millionen Golfer sind eher ganz normale Leute, die eben ein tolles Hobby haben – golfen.

Was meinen Sie, was die Besten Frau der Welt und ich nach unserem Frühstück machen? Richtig, wir fahren auf den Golfplatz.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Sonntagsfrühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Gernot, Holda, Ezechiel, Engelbert

Foto: Pixabay

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