Morgengruß von Helmut Harff: Der Wonnemonat ist da

Ist der Mai das wirklich?



Der wohl beliebteste Monat ist für viele ganz sicher der Mai. Es wird wärmer, die Sonne scheint länger. Man kann wieder im Garten, auch im Biergarten sitzen, im ersteren auch wieder in der Erde buddeln und seine handwerklichen Kenntnisse unter Beweis stellen. Viele Hände rühren sich im Mai auch auf den Campingplätzen und in den Bootshäusern.

Ganz sicher sind so ziemlich alle Hochzeitstermine seit langem völlig ausgebucht. Nie wird so häufig „Ja“ gesagt, wie eben im Wonnemonat. Das ist ja auch kein Wunder, die Störche und anderer Zugvögel sind zurück, überall grünt und blüht es. Überall im Land wurden die Maibäume aufgestellt. Da kann man auch angesichts der offiziell gemeldeten Corona-Infektionszahlen meinen, die Welt ist in Ordnung.

Doch das ist sie nicht, war sie nie. Nur wir merken es in diesem Mai besonders. Alles dreht sich um den Krieg gegen die Ukraine, um Waffen, um Flüchtlinge, um Leid und Tod und unser Umgang damit. Und, obwohl die Heizperiode langsam zu Ende geht und man weniger Licht braucht, belasten uns die explodierenden Strom- und Gaspreise genau wie die für Benzin und Diesel. Ebenso sorgen die ansonsten steigenden Preise für viele Sorgenfalten und graue Haare. Viele fragen sich längst, wie sie all das bezahlen sollen, wo man noch sparen kann.

Das schlimme an diesem Mai ist, dass niemand weiß, wohin der Hase läuft, wie es weiter geht, wie es weiter gehen soll. Niemand weiß, ob wir einen Höhepunkt schon erreicht haben oder ob wir durch ein noch viel tieferes Tal der Tränen gehen müssen. Ist der Mai nur ein weitere Schritt in den Abschwung? Müssen wir wirklich auf vieles verzichten? Bauen wir jetzt im Garten lieber Kartoffeln und anders Gemüse anstelle von Dahlien und anderen Blumen an? Sollten wir wirklich Dinge bunkern, von denen wir annehmen müssen, dass sie noch viel teurer werden? Sollen wir uns auf Urlaub auf Balkonien oder im Park einrichten?

Wonnemonat Mai. Niemand kann uns die Freude an Sonne, an der schier explodierenden Natur nehmen und wir sollten uns die auch nicht nehmen lassen. Doch die Zeit der Leichtigkeit, die scheint aktuell und wohl auch für längere Zeit vorbei zu sein.

Was soll man machen?  Ich mache, was ich immer mache – ich genieße jetzt mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Siegmund, Boris, Zoë

Foto: Pixabay  

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