
Anlässlich  ihres 75. Geburtstags zeigen der Kunstverein Hannover und das Sprengel  Museum Hannover gemeinsam eine große Retrospektive der Künstlerin  Christiane Möbus. 
Auf rund 2000 Quadratmetern  versammelt die Ausstellung, die sich über zwei Häuser erstreckt,  Exponate aus den frühen 1970er-Jahren bis hin zu neuen Installationen,  die Christiane Möbus eigens für die groß angelegte Schau geschaffen hat.
„seitwärts  über den Nordpol“ versammelt Werke einer Künstlerin, die mit  humorvollem, bisweilen melancholischem Blick auf den Alltag und das  Leben schaut. Möbus‘ Werk zeichnet sich durch eine breite mediale  Vielfalt aus: Von Fotografien über Skulptur bis hin zu filmischen und  installativen Arbeiten spiegelt die Schau Möbus‘ Œuvre. Die Ausstellung  ist als großer Parcours konzipiert, der Werke thematisch und formal in  Dialog setzt. Der begleitende, chronologisch ausgearbeitete Katalog, der  vier Wochen nach Ausstellungseröffnung erscheint, geht weit über die  Werkpräsentation in Sprengel Museum und Kunstverein Hannover hinaus und  dokumentiert erstmals umfassend Christiane Möbus‘ Lebenswerk.
Die  Ausstellung vereint Etappen des Schaffens der Bildhauerin Christiane  Möbus quer durch die Jahrzehnte: „Christiane Möbus hat in den letzten  fünfzig Jahren ein sehr konsequentes Œuvre geschaffen, das unglaublich  gegenwärtig ist. Es besticht durch einen einzigartigen Humor, der nicht  nur durch Sprache, sondern auch durch eigenwillige Materialkombinationen  zum Punkt kommt. Großformatige, geradezu monumentale Werke wurden für  diese Ausstellung aus ganz Deutschland zusammengetragen und treffen nun  auf feine kleine Arbeiten, die – obwohl sie aus verschiedenen  Jahrzehnten stammen – spannungsreich aufgeladene Dialoge eröffnen“, sagt  die ehemalige Direktorin des Kunstvereins Hannover, die gemeinsam mit  Reinhard Spieler die Kooperation entwickelt und die Ausstellung als ihre  letzte in Hannover kuratiert hat.
Zu den Exponaten im  Kunstverein Hannover und im Sprengel Museum Hannover gehören der  tonnenschwere LKW „Schneewittchen“, eine lebensgroße schwebende Giraffe,  die Möbus betitelt mit „Küsse vom König“, und die heugefüllten  Fischerboote namens „Rette sich wer kann“. Die vermeintlich alltäglichen  Dinge überführt Christiane Möbus in neue Zusammenhänge, indem sie  beispielsweise dem LKW luftigen Tüllstoff beigibt, der Giraffe die  Bodenhaftung nimmt und sie im Raum schweben lässt und die Boote mit  Heuballen ausstaffiert. Kuratorin Gabriele Sand meint: „Möbus analysiert  Natur und Kultur, ihre Arbeiten sind so einfach wie spektakulär, ihr  Werk ist eigensinnig und widerständig, es verweigert sich einer  voreiligen Interpretation.“ Das Ausstellen sei neben der künstlerischen  Produktion Teil ihres Arbeits-Prozesses, dem ein ständiges Abwägen und  Neudenken innewohne, so Sand weiter über Christiane Möbus, die an den  Ausstellungseinrichtungen beider Häuser beteiligt war.
Die  Kuratorinnen Kathleen Rahn und Gabriele Sand konstatieren: „Mit dieser  gemeinsam konzipierten Werkschau würdigen wir eine bedeutende  Gegenwartskünstlerin, der große Beachtung gebührt. Mit einer  deutsch-englischsprachigen Publikation und mit der umfangreichen  Ausstellung möchten wir auch international auf eine Künstlerin aus  Hannover aufmerksam machen, die schon früh bedeutende künstlerische  Maßstäbe gesetzt hat – sogar bis ‚seitwärts über den Nordpol‘!“
Christiane  Möbus wurde 1947 in Celle geboren, heute lebt sie in Hannover und  Berlin. Von 1966 bis 1970 studierte sie an der Staatlichen Hochschule  für Bildende Künste Braunschweig bei Emil Cimiotti. Gastprofessuren in  Hamburg und in Göteborg folgten. Zwischen 1982 und1990 war Christiane  Möbus Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig,  von 1990 bis 2014 an der Universität der Künste Berlin. Durch ihre  langjährigen Lehrtätigkeiten war und ist Christiane Möbus einflussreich  und prägend für die ihr nachfolgenden Künstlerinnen-Generationen. Zu  ihren Schülerinnen gehörten beispielsweise Alicja Kwade und Julien  Charière. Möbus‘ Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen im In-und  Ausland präsentiert und ausgezeichnet, zuletzt mit dem Hannah-Höch-Preis  (2018).
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