Morgengruß von Helmut Harff: Da kann ich nur den Kopf schütteln

Einiges ist nur schwer zu verstehen



Eigentlich geht es mir gut. Ich bin nur leidlich krank, das Finanzamt scheint auch keine komischen Ideen zu haben, das Benzin in Polen ist relativ preiswert, Strom verbrauche ich derzeit auch nicht viel und ich begreife allmählich, was mein Golftrainer mir eigentlich sagen will.

Meine kleine Welt ist also relativ in Ordnung und ich haben die Beste Frau der Welt an meiner Seite. Selbst meine Fußballwelt ist wieder etwas in Ordnung, schließlich hat die Hertha gestern gezeigt, dass in Berlin nicht nur eine Mannschaft eisern Fußball spielen kann. Und doch, blicke ich über meinen Tellerrand hinaus, so schafft auch meine Frisörin nicht, meine rasant wachsenden grauen Haare zu bändigen. Das bitte ist im übertragenen Sinn gemeint.

Ja, es sorgt bei mir  für Frust und graue Haare, wenn man nun schon wieder eine Sau durch das Dorf treibt, die ein Affe sein soll, aber eher ein Meerschweinchen ist. Da haben weniger als zehn Leute – zehn von 83 Millionen – sich mit einem Virus angesteckt, den man in den Medien Affenvirus nennt und der eigentlich ein Nagetiervirus ist. Schon faselt man in den Medien von einer neuen Pandemie. Wie frustriert muss man in den Redaktionen sein, wenn man aus so einem Thema Schlagzeilen machen muss.

Dabei treffen sich doch gerade die Reichen und Einflussreichen – na fast alle – im schweizerischen Davos. Und was passiert da? Nichts weiter, als dass der ukrainische Präsident wieder einmal seine Forderungen artikuliert. Das macht er eigentlich täglich. Was wäre sonst vom Weltwirtschaftsgipfel zu berichten? Ideen, wie man den Krieg in der Ukraine beenden kann, hört man von dort so gut wie nicht. Man hört ja nicht einmal etwas von Protestierenden, von Randale in Davos. Was also berichten?

Bleibt noch der Krieg, bleiben noch die Folgen für uns und unsere Welt. Ich habe den Eindruck, vielfach hat man sich an den Krieg nach drei Monaten schon fast gewöhnt. Berichte enden meist mit „nichts genaues weiß man nicht“. Selbst von den Kriegsflüchtlingen ist in den Medien kaum noch etwas zu hören. Kommen keine mehr?

Ach ja, da gibt es ja noch das 9-Euro-ÖPNV-Ticket. Gaaaanz viele haben sich das schon gekauft, so hört man. Kein Wunder, es stehen die Sommerferien vor der Tür. Da nutzt man so ein Billigangebot schon mal gern. Doch ob man das Superticket wirklich nutzen kann? Ob die Züge und Busse reichen, ob nicht noch mal schnell jemand streikt? Viele warten jetzt auf die beschlossenen weiteren Wohltaten, die ja gar keine sind, denn der Finanzminister nimmt uns das Geld erst in Form der verschiedensten Steuer aus der Tasche, um dann gaaaaanz großzügig uns etwas davon mit viel Tamtam und bürokratischem Aufwand wieder zurück zu geben.

Da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Nur gut, dass meine Welt recht in Ordnung ist und ich gleich mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt genießen kann.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Dagmar, Esther

Foto: Pixabay

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