Morgengruß von Helmut Harff: Es war vor 57 Jahren

… da rauchte ich meine erste Zigarette



Ja, es ist schon 57 Jahre her, als ich mir das erste mal eine Zigarette anzündete. Na ja, ich rauchte (noch) nicht, ich paffte die erste „Real“, die ich aus der Zigarettenschachtel meines Vaters „geliehen“ hatte. Ob er das bemerkt hat? Das hat er nie gesagt.


Neun Jahre später begann dann als Soldat bei der Nationalen Volksarmee meine Nichtraucherkarriere. Ja, ich hörte bei der Armee mit dem Rauchen auf, da wo die meisten ihre Tabakkarriere beginnen. Doch so war es nun mal. Neun Jahre rauchen – ob das etwas mit meinem Lungenkrebs zu tun hat? Als ich das meinen Arzt fragte, sah er mich sehr irritiert an. Selbstverständlich nicht, bekam ich zur Antwort. Ich habe ja auch kein Diabetes und wiege nicht mehr als super wäre, nur weil ich mit fünf Jahren in Schokoladenplätzchen verliebt war.

Schön, das wäre geklärt. Und doch bin ich froh – nicht nur am heutigen Weltnichtrauchertag – dass ich das Rauchen schnell aufgegeben habe. Rechnet man nur, dass ich als Raucher für mein Laster im Monat 100 und damit im Jahr 1.200 DDR-Mark, D-Mark oder Euro ausgegeben hätte, so wären das 68.400 was auch immer. Selbst ohne Zinsen – die gab es ja mal wirklich – müsste ich ein gut gefülltes Konto haben, doch nicht rauchen ist kein Sparschwein. Eigentlich müsste das Konto noch dicker sein, denn ich musste nicht so häufig renovieren, nicht so häufig die Gardienen wechseln, wie das Raucher müssen. Mein Kontoauszug spricht eine andere Sprache. Nicht rauchen macht nicht reich, man riecht nur besser, die Wohnung und das Auto stinken nicht nach Rauch. Man muss auch nicht auf den Balkon oder auf die Straße, selbst der Chef mag einen mehr als die, die immer wieder eine Raucherpause einlegen.

Ich bin auch froh, dass das Rauchen überall da verboten ist, wo ich auf Raucher treffen könnte. Ich hielt es nicht für möglich, dass man in Deutschland das sogenannte Nichtraucherschutzgesetz wirklich durchsetzen kann. Heute ist rauchen nicht mehr cool, man ist kein toller Typ, wenn man raucht. Nicht der mit der Kippe an der Lippe ist ein Vorbild, auch nicht der, der meilenweit für eine Camel läuft, wie es einst in der Werbung hieß.

Und doch, man hat wie so oft mit dem Gesetz das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Das muss ich auch am heutigen Weltnichtrauchertag kritisieren. Denn aus dem genannten Gesetz ist ein Genussverbotsgesetz geworden. Nicht nur das Rauchen von Zigaretten, auch der Genuss von Zigarren, ein Pfeifchen oder gar der Genuss von Kau- und Schnupftabak wurde ja faktisch verboten. Das ist ein typisch deutscher Unsinn. Und nun traut sich niemand, das Gesetzt zu korrigieren.

Doch mich betrifft das nicht, ich rauche nie wieder, schon gar nicht beim Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Raimund, Aidan, Paulinus, Anja

Foto: Pixabay

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