UrlaubsEuro 2022 im Durchschnitt um 18 Prozent mehr wert als zu Hause

Weiterhin Ungarn, Türkei und Kroatien an der Spitze bei den Topdestinationen



Für den Sommerurlaub 2022 dürfte die Kaufkraft des Euros, also der UrlaubsEuro, weniger eine Rolle spielen als Überlegungen rund um die Entwicklung der Pandemie und um die aktuellen geopolitischen Krisen verbunden mit der starken Inflation und stark gestiegenen Energiepreisen.

Im Durchschnitt ist der UrlaubsEuro im Ausland 2022 um 18 Prozent über seinem Wert im Inland. „Tendenziell sind europäische Destinationen 2022 im Vergleich zu 2021 in etwa gleich geblieben, Überseedestinationen dagegen im Durchschnitt teurer geworden“, analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, die aktuelle Berechnung des UrlaubsEuros und ergänzt: „In der Türkei, wo in der Vergangenheit der UrlaubsEuro am meisten wert war, bekommt man heuer aufgrund der hohen Inflation jedoch weniger als im Vorjahr.“

In einer Gesamtsicht hat sich gegenüber dem Sommer 2021 beim UrlaubsEuro eine Senkung ergeben, denn in vielen wichtigen Urlaubsländern der Österreicher war der Preisanstieg etwa gleich wie in Österreich, aber die Abwertung des Euro speziell gegenüber Überseedestinationen macht sich in einer Reduktion des UrlaubsEuros im Ausland bemerkbar. „Der UrlaubsEuro im Ausland hat aufgrund der Abwertung des Euro an Wert verloren und damit, trotz gestiegener Preise, ist der UrlaubsEuro im Inland relativ mehr wert geworden“, fasst Stefan Bruckbauer die Situation im Sommer 2022 zusammen.

Urlaub in Ungarn, der Türkei und Kroatien weiterhin deutlich günstiger als zu Hause


Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher bekommt man weiterhin in der Türkei, in Ungarn und Kroatien am meisten für seinen UrlaubsEuro. Unter den beliebtesten Urlaubsdestinationen kann ein Urlauber aus Österreich auch in Portugal, Griechenland, Slowenien und Spanien mehr für seinen UrlaubsEuro erwarten als zu Hause. „In den besonders für Städtereisen beliebten Urlaubsdestinationen dürften Urlauber aus Österreich heuer einem höheren Preisniveau als zu Hause gegenüber stehen, so etwa im Vereinigten Königreich, Frankreich, Schweden und den USA“, so Bruckbauer. In vielen Ländern Ost- und Südosteuropas ist der UrlaubsEuro weiterhin deutlich mehr wert als in Österreich, allen voran in Bulgarien, Rumänien und Polen.

Übersee 2022 im Vergleich zu 2021 durchschnittlich rund 5 Prozent teurer geworden


In Übersee spielt neben der unterschiedlichen Preisentwicklung auch die Wechselkursentwicklung eine Rolle beim Wertvergleich für den UrlaubsEuro. „Basierend auf dem Urlaubsverhalten vor der Pandemie kam es zu einem Rückgang des UrlaubsEuros in Überseedestinationen. Dafür war neben dem schwächeren Euro auch die höheren Preissteigerungen verantwortlich“, so Bruckbauer.

Die Schweiz ist die teuerste Urlaubsdestination

Aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens seit 2021 führte die niedrige Inflation in der Schweiz nicht zu einem höheren Wert des UrlaubsEuros im Vergleich zu 2021, damit bleibt die Schweiz unter den beliebten Urlaubsdestinationen weiterhin eindeutig die teuerste Urlaubsdestination für Herrn und Frau Österreicher. „Trotz niedriger Inflation in den letzten Jahren sorgt die Aufwertung in der Schweiz weiter dafür, dass der UrlaubsEuro dort bei rund ¾ des Wertes in Österreich liegt, was seinem langjährigen Durchschnitt entspricht“, meint Bruckbauer und ergänzt: „Noch nie, seit es Wertvergleiche gibt, war der UrlaubsEuro in der Schweiz mehr wert als in Österreich.“

Abschließend weisen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria darauf hin, dass die Berechnung des UrlaubsEuros keinerlei Anregung eine Urlaubsreise ins Ausland darstellt und der Wert des UrlaubsEuros im Vergleich zu gesundheitlichen Aspekten kaum eine Rolle spielen sollte. Zudem weisen sie darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt, einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen.

Das Preisniveau bezieht sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell für Touristen) können davon deutlich abweichen. Daher wurde auch für die Ferndestinationen kein Wert, sondern nur dessen Veränderung angegeben. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern so viel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer und Urlaube schwer leistbar.

Foto: Pixabay

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