Wie das Neue auf die Welt kommt

Das Goetheanum zeigt Wege zum schöpferischen Arbeiten



Naturkatastrophen, gesellschaftliche Umbrüche und Innovationen führen zu Unsicherheiten. Veränderungen erzwingen, sich mit dem Neu-Werden auseinanderzusetzen. Kunst und Wissenschaft schulen diese Fähigkeit. Am Goetheanum wird dazu unter anderem die Autorin Marica Bodrožić beitragen.


«Das Unbekannte, Ungewisse des Neuen kann uns mit Schrecken erfüllen und in einer Gegenreaktion dazu führen, am Alten festzuhalten», sagt Christiane Haid, Leiterin der Sektionen für Bildende Künste und Schöne Wissenschaften am Goetheanum. «Wer schöpferische Prozesse kennt, weiß, dass sie zwar durch Momente der Ungewissheit und das Nichts, eines möglichen Scheiterns, gehen. Diese Fragilität eines möglichen ‹Nicht-Erfolgs› aushalten zu lernen und trotzdem weiter dranzubleiben, kann zu einer Neuschöpfung führen.»

Diese leitet sich nicht aus einer Kombination bereits bestehender Element ab, wie man sie aus den Algorithmen der digitalen Technik kennt. Vielmehr sieht Christiane Haid das Potenzial des scheinbaren Nichts im Schöpferischen selbst: «Die Schwelle des Nichts ist die Schwelle zur Sphäre des Geistes im pfingstlichen Sinne.»

Um den schöpferischen Aspekt des Nichts erlebbar zu machen, bieten die Künste und wissenschaftliches Arbeiten ein vielfältiges Feld an Erfahrungen. Diese werden an der Tagung ‹Die Schöpfung aus dem Nichts› am Goetheanum aus verschiedenen Perspektiven erschlossen.

Zur Tagung wird die Ausstellung ‹Das offenbare Geheimnis der Farbe› mit Werken von Hans Hermann (1922–2002) eröffnet. Der Prattelner Maler interessierte sich für die in der Welt wirksamen Kräfte und machte sie durch verschiedene Maltechniken sichtbar. Außerdem wird die Autorin Marica Bodrožić aus ihrem neuen Buch ‹Die Arbeit der Vögel› lesen.

Ausstellung ‹Das offenbare Geheimnis der Farbe› Werke von Hans Hermann, 3. Juni bis 20. Juli Vernissage 3. Juni, 15.30 Uhr, Goetheanum

Lesung ‹Die Arbeit der Vögel› Marica Bodrožić, 5. Juni 2022, 20 Uhr, Goetheanum

Ausstellung ‹Das offenbare Geheimnis der Farbe› Werke von Hans Hermann, 3. Juni bis 20. Juli, Goetheanum

Bild: Christiane Haid

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