Morgengruß von Helmut Harff: 100 Milliarden Euro

… sind eigentlich nur ein Klacks



Gestern hörte ich ein Interview mit einem Militär zu den 100 Milliarden Euro zusätzlicher Schulden für die Bundeswehr. 100 Milliarden Euro, das klingt wahnsinnig viel und es ist auch eine hohe Summe. Doch ist das wirklich soooo viel Geld für eine Armee, von der wir nur hören, wenn es irgendwo so richtig klemmt, wenn mal wieder einige Soldaten irgendwo im Ausland nur dann sicher sind, wenn uns dort wie hier andere beschützen?


Also mal der Reihe nach: Von den 100 Milliarden können nur 81 Milliarden Euro ausgegeben werden, denn auch der Staat muss ja die Mehrwertsteuer zahlen. Der Finanzminister hat also die Freude, von den geliehenen 100 Milliarden Euro irgendwann 19 Milliarden Euro kassieren zu können.

Es sollen von dem Geld neue sogenannte schwere Waffen gekauft werden. Die wiegen einiges, die Panzerhaubitze 2000 – also ein altes Modell – mit Mann und Munition 58 Tonnen. Angesichts unsere Brücken und Straßen frage ich mich, wie man die an eine wo auch immer liegende Front transportieren will. Mit der Bahn? Vielleicht sollten wir es als förderlich für die Landesverteidigung ansehen, unsere Verkehrsinfrastruktur zu ertüchtigen. Wobei, Brücken, die kaum noch einen 40-Tonner tragen, verhindern auch den Vormarsch eines Gegners.

Was soll noch gekauft werden? Sport-BHs und Strumpfhosen für die Soldatinnen, Unterhosen und Socken für die Soldaten. Die dürfen selbstverständlich weder unökologisch, noch durch unterbezahlte Menschen oder gar durch Kinder produziert werden. Heißt, die müssen hierzulande gefertigt werden. Doch wer macht das? Bauen wir von den 100 Milliarden Euro unsere Textilindustrie erstmal wieder auf, oder machen wir es wie die alten Preußen und verpflichten wir die Zivilisten die Soldaten auszurüsten? Pflanzen wir also wieder Maulbeerbäume als Futter für die Seidenraupen? Dann bekommt die kämpfende Truppe und die in den Schreibstuben zumindest Seidenstrümpfe und – socken. Das macht sich gut in Stiefeln.

Ach ja, die Soldaten bekommen dann auch Bio-Stiefel. Die werden ja dann aus dem Leder der Schweine und Rinder gefertigt, die wir zuvor unter allen Regeln des Bio-Bauernhofs mit viel Liebe aufgezogen haben. Die Betten sind dann wieder mit Federn gefüllt – von Hühnern für Soldaten und Daunen für die Offiziere.

Ja, wir müssen uns verteidigen können, aber wir müssen das auch so machen, dass die 100 Milliarden  – ach ja, die 81 Milliarden Euro – dafür auch ausreichen. Bio-Brötchen für die Armee davon zu kaufen ist sicherlich nicht der richtige Weg. Wobei dafür würden die Milliarden lange reichen - vorausgesetzt, der Weizenpreis steigt nicht weiter. Aber dafür können unsere Soldaten ja top ausgerüstet dann sorgen.

Bio-Brötchen: Da fällt mir ein, dass ich noch die Brötchen für die Beste Frau der Welt und mich aufbacken muss.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Christa, Klothilde, Iona, Eva

Foto: Pixabay

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