Morgengruß von Helmut Harff: Aus, aus, aus

Aus für den Verbrenner



Gestern besiegelten die EU-Parlamentarier mehrheitlich das Aus des Verbrennermotors – vorerst in PKWs und Kleintransportern. Noch ist das nicht in trocknen Tüchern, denn die Regierungen der EU-Länder müssen dem noch zustimmen.

Ob das passiert? Ich hoffe, die Länderpolitiker sind nicht so engstirnig, wie die Damen und Herren im EU-Parlament, die diesen „merkwürdigen“ Beschluss fassten. Warum merkwürdig? Weil ein E-Auto eben nichts, zumindest nicht viel zum Klimaschutz beiträgt. Ja, es emittiert während der Fahrt keine umweltschädlichen Gase, dafür mindestens so viel Feinstaub wie „normale“ Autos.

Doch es braucht eben auch Energie, die erzeugt und transportiert werden muss. Allein das geht alles andere als klimaneutral. Mal ganz abgesehen von den ohnehin knappen Rohstoffen, die man für den Bau von E-Autos und vor allem für die Batterien und die gesamte Infrastruktur braucht.

Ich frage mich, ob die E-Auto-Beführworter in der EU auch nur mal darüber nachgedacht haben, was es bedeutet, wenn in der EU alle PKWs und Kleintransporter mit Verbrennungsmotor gegen solche mit E-Motor ausgetauscht werden sollen. Was bedeutet das für Staaten, den Kommunen, den Sicherheitsdiensten, den Unternehmen, wenn die Stepp für Stepp ab 2035 ihre entsprechenden Flotten auf E-Autos umstellen müssen? Oder gibt es für die Armeen, für Polizei und Feuerwehr, für Rettungsdienste, für kommunale Fahrzeuge tausende von Ausnahmegenehmigungen?

Ich frage mich auch, was das für die Millionen Menschen bedeutet, die ab 2035 nur noch E-Autos kaufen und fahren sollen? Werden dann gebrauchte Verbrenner-Autos so etwas wie Goldstaub oder werden die EU-Bürger mit diesem Beschluss um Milliardenwerte gebracht?

Ich frage mich auch, ob wir in Deutschland mit Blick auf unsere Bürokratie überhaupt in der Lage sind, eine entsprechende Infrastruktur zu errichten. Ich frage mich das auch mit Blick darauf, dass heute niemand sagen kann, was bis 2035 den Ingenieuren so alles einfällt. Die haben ja den Kopf völlig frei für die E-Mobilität, für Batterien und die nötige Infrastruktur. Künstliche Treibstoffe und anderes überlassen wir anderen, wie China, Indien oder Staaten, die wir heute noch gar nicht auf dem Schirm haben.

Ich frage mich, was passiert, wenn man merkt, dass man einen Beschluss gefasst hat, der niemand rettet, nicht die Innenstädte, nicht die Umwelt, nicht das Klima. Schön, die sind 2035 im Schnitt dann fast im Rentenalter, einige werden dort noch immer hocken, andere sicherlich schon im E-Auto auf den Friedhof gebracht worden. Verantwortung wird wohl dann niemand übernehmen – das ist ja leider immer so.

Für die Beste Frau der Welt und mich ist das alles aber kein Grund, nicht jetzt unser Frühstück zu genießen. Aufregen können wir uns ja noch später.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Grazia, Annamaria, Ephr., Diana

Foto: Pixabay

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