Morgengruß von Helmut Harff: Sport genießen

… nur wo?



Sport – das ist etwas für alle. Doch die Frage ist, wo und wie erlebe ich Sport. Die beste Variante ist ganz sicher, sich selber sportlich zu betätigen. Das machen auch Millionen Menschen hierzulande. Dabei sind die Möglichkeiten absolut unüberschaubar. Sie wissen ja von mir, das ich gemeinsam mit der Besten Frau der Welt golfe.

Das war am Wochenende in unserem Club nicht möglich, da fand ein großes Damenturnier statt. Also was tun. Einen Tag fuhren wir in den Spreewald und liehen uns ein Paddelboot aus. Paddeln, das war nach Basketball in sehr jungen Jahren meine zweite Sportart und bis heute macht mir das riesigen Spaß. Am anderen Tag schwangen wir uns aufs Rad und ab ging es entlang der deutsch-polnischen Grenze auf dem Oder-Neiße-Radweg. Das ist sehr empfehlenswert.

Auf dem Rückweg machten wir in der Rosen- und Radfahrerstadt Forst halt. Also eigentlich wurden wir gestoppt, weil dort die Straßen für ein großes, international besetztes Radrennen gesperrt waren. Es  sollte in Kürze ein sogenanntes Derny-Rennen stattfinden. Das ist eine bestimmte Art eines Steherrennens (Foto: Einrollen der Teams). Also blieben wir stehen und sahen zu. Der so hautnahe Besuch eines Radrennens war schon Jahrzehnte her. Ich muss sagen, so nah dran zu sein, das hat wirklich etwas. Man sieht den Sportlern in die Augen, bekommt alles direkt mit – und das mit ganz vielen anderen Menschen, denn zum Hauptrennen hatte ich das Gefühl, dass alle Forster an der Strecke standen.

Ja, wenn man nicht selber aktiv ist, dann macht Sport sicherlich so hautnah am meisten Spaß. Ich kenne das vom Fußball und Volleyball. Da stand ich als Berichterstatter meiner eigenen Zeitung neben dem Trainer unsere Mannschaft auf dem Platz oder eben in der Halle. Das ist etwas ganz anderes, als in den riesigen Stadien, in denen beispielsweise Bundesligavereine spielen. Leider finden viel zu wenige Menschen den Weg in die örtlichen Sportstätten. Die Aktiven würden sich garantiert genau wie die Finanzverantwortlichen der Vereine sehr freuen.

Ich überlege schon lange, wie man es schaffen kann, dass mehr Menschen Sport so direkt erleben wollen. Liegt es daran, dass die eher Unbeteiligten von den Sportterminen gar nichts wissen? Ist der Grund, dass man eben „nur“ Amateursport bietet, dass der Eventcharakter viel zu kurz kommt? Kommen die Menschen nicht hoch von der Couch oder der Hollywood-Schaukel? Es wird wohl eine Mischung von vielen Gründen sein. Schließlich hatte man es ja in Forst geschafft. Da lockten Plakate in der Stadt zu dem Radrennen, da gab es zu Essen und zu Trinken, es gab einen tollen Moderator, die Bürgermeisterin war vor Ort und es gab ein breites Rahmenprogramm.

Man muss augenscheinlich den Menschen nur mehr als Sport pur bieten, um sie zu animieren, Beifall zu spenden und mit den Athleten zu fiebern. Ach ja, am Abend sah ich mir dann im Fernsehen auch noch an, wie die Golfprofis spielen.

Publikum, das brauche ich zu meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt nun wirklich nicht.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Antonius v.P., Bernhard

Foto: genussmaenner.de

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