Stadtbesuch

… allein oder geführt



Wenn man eine fremde oder zumindest weitgehend unbekannte Stadt als Tourist besucht, dann wollen viele – auch ich – nicht nur die Highlight sehen. Nun gibt es viele Möglichkeiten, so eine Stadt zu erkunden. Man kann sich im Internet informieren, man kann sich auch oldschool in Büchern informieren.

Ich mache mich je nach Größe der Stadt gern einfach zu Fuß auf den Weg. Manchmal nutze ich den ÖPNV, sprich Bahn und vor allem Bus, um kostengünstig die Stadt zu sehen. Weniger halte ich von Stadtrundfahrten mit immer dem gleichen Textgedudel vom Audioguide. Den mag ich sowieso nicht. Da ist es deutlich besser, sich einer Stadtführung anzuschließen. Dabei stören mich einerseits die immer mitlaufenden Besserwisser oder – noch schlimmer – die Frager. Die fragen zumeist, was entweder gerade erzählt wurde oder wollen Dinge wissen, die wohl nicht einmal sie interessieren. Das sind komischer Weise fast immer Männer.

Und doch, Stadtbilderklärer, wie die wohl offiziell heißen, sind ein wahrer Segen. Na ja, nicht immer, denn ich habe häufig den Eindruck, dass diese Damen und Herren gern auch ihren Steckenpferden bei den Führungen nachgehen. Ich habe auch den Eindruck, vielfach soll ich belehrt werden, mit Zahlen und Fakten bombardiert werden. Toll finde ich dann den Satz: „Ich erzähle Ihnen das jetzt mal (weil ich es weiß), aber sie müssen sich das nicht merken“. Ob die meisten Stadtführer mal Lehrer waren?

Und doch, ich mag die Stadtführungen. Ich mag die vor allem, wenn ich nur mit der Besten Frau der Welt und vielleicht noch mit zwei, drei Menschen so einen Führer buche. Bei guten Tourismuseinrichtungen kann man dann sogar einen Menschen buchen, der den eigenen Interessen entspricht. Gut, das ist nicht gerade preiswert, doch wenn man das zu viert oder fünft macht, dann ist das durchaus bezahlbar.

Wir hatten in Potsdam so eine Stadtbilderklärerin, die beispielsweise sehr interessantes über das Holländische Viertel (Foto) aber auch viele Anekdoten zum Geiz der preußischen Herrscher erzählte. Der führte beispielsweise dazu, dass der industrielle Wohnungsbau schon Jahrhunderte vor der DDR praktiziert wurde.

Foto: genussmaenner.de

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