Hans Kenesberger´s Regelkunde - Teil 102

Spielverbotszonen: Musterplatzregeln - wie ist vorzugehen



Ein Spieler schlägt seinen Abschlag, der Ball kommt 50 cm vor einem geschützten Biotop (rot/grün) im Gelände (Semirough) zur Ruhe. In Richtung Fahne kann der Spieler wegen Betrettungs-Verbot nicht stehen und auch nicht schwingen, wohl könnte er seitlich zurück chippen. Es bestehen rund um die Balllage keine außergewöhnlichen Platzverhältnisse.

Die Regel 16.1b wird empfohlen „wenn erlaubt“.
Heißt das „wenn erlaubt“ müssen außergewöhnliche Platzverh. vorliegen, wenn keine außergew. Plv ist Regel 16.1b nicht erlaubt? (also kein Freedrop)

„Erlaubt“ heißt wenn sein Ball außerhalb der Spielverbotszone zur Ruhe kam und er entweder im Stand oder Schwung durch diese behindert ist.

Möglichkeiten Spielverbotszonen festzulegen -- siehe dazu die Musterplatzregeln

Eine Spielverbotszone ist ein definierter Teil ungewöhnlicher Platzverhältnisse (siehe Regel 16.1f) oder einer Penalty Area (siehe Regel 17.1e), aus dem das Spiel nicht erlaubt ist.
Ein Spieler muss Erleichterung in Anspruch nehmen, wenn
•sein Ball in einer Spielverbotszone ist oder

•eine Spielverbotszone seinen Raum des beabsichtigten Stands oder Schwungs beim Spielen eines Balls außerhalb dieser Zone beeinträchtigt (siehe Regeln 16.1f und 17.1e).

E-8 Spielverbotszonen festlegen
Zweck: Es kann Teile des Platzes geben, von denen die Spielleitung das Spielen untersagen möchte. In diesem Fall muss jeder dieser Bereiche entweder als „ungewöhnliche Platzverhältnisse“ oder als „Penalty Area“ behandelt werden.
Die Spielleitung darf Spielverbotszonen aus beliebigem Grund verwenden, zum Beispiel
• zum Schutz von Wild, Lebensräumen von Tieren und Biotopen,

• zur Verhinderung von Beschädigungen junger Bäume, Blumenbeeten, Sodengärten, mit Soden belegten Flächen oder Neuanpflanzungen,

• zum Schutz der Spieler vor Gefahren,

• zum Schutz von historisch oder kulturell bedeutsamen Orten.

Siehe Abschnitte 2G und 5B(5) für weitere Informationen zu Spielverbotszonen und wie diese zu kennzeichnen sind.

Ungewöhnliche Platzverhältnisse: Musterplatzregel

„Der mit [bestimmen, wie der Bereich bezeichnet ist, zum Beispiel Pfähle mit grünen Köpfen] gekennzeichnete Bereich [Lage angeben] ist eine Spielverbotszone, die als ungewöhnliche Platzverhältnisse zu behandeln ist. Bei Behinderung durch die Spielverbotszone muss straflose Erleichterung nach Regel 16.1f in Anspruch genommen werden.“

Penalty Area Musterplatzregel

Spielverbotszone Penalty Area Loch 4 (siehe Hard Card Punkt 3) Betreten und Spielen verboten!!
„Der Bereich in der roten Penalty Area, gekennzeichnet durch rote Pflöcke mit grünen Kappen auf Spielbahn 4 ist eine Spielverbotszone. Kommt der Ball in der Spielverbotszone in der betroffenen Penalty Area zur Ruhe, darf der Ball nicht gespielt werden und der Spieler muss Erleichterung mit Strafschlag nach Regel 17.1d od. 17.2 in Anspruch nehmen.

Liegt der Ball außerhalb dieser Spielverbotszone und sein Stand oder Schwung wären durch diese Spielverbotszone beeinträchtigt muss der Spieler straffrei entweder wenn erlaubt Erleichterung nach Regel 16.1b, c oder d in Anspruch nehmen.

E-9 Bereich im Aus als Spielverbotszone definieren
Zweck: Obwohl ein Spieler einen Ball nicht im Aus spielen darf, kann es Bereiche im Aus geben, die die Spielleitung zu Spielverbotszonen erklärt, zum Beispiel um Spieler daran zu hindern, etwas zu beschädigen, was in diesem Bereich wächst und das Spiel eines Balls auf dem Platz stört. In diesem Fall muss der Spieler straflose Erleichterung in Anspruch nehmen, wenn sein Ball auf dem Platz liegt, aber der Raum seines beabsichtigten Stands sich in der Spielverbotszone im Aus befindet oder wenn sein Schwung etwas in der Spielverbotszone berührt.

Musterplatzregel E-9
„[Fläche im Aus beschreiben, die als Spielverbotszone zu behandeln ist] ist eine Spielverbotszone, und der Spieler muss straflose Erleichterung nach Regel 16.1f(2) in Anspruch nehmen, wenn sein Ball auf dem Platz liegt und etwas in der Spielverbotszone den beabsichtigten Stand oder Schwung des Spielers behindert. Der Spieler darf seinen Ball nicht spielen, wie er liegt.

E-10 Schutz junger Bäume
Zweck: Um die Beschädigung von jungen Bäumen durch den Schlag eines Spielers zu vermeiden, darf die Spielleitung diese als Spielverbotszone erklären. Ein Spieler muss straflose Erleichterung nach Regel 16.1f in Anspruch nehmen, wenn er irgendeine Art von Behinderung wie in Regel 16.1 beschrieben von einem solchen zur Spielverbotszone erklärten Baum hat.
• Liegt der Ball des Spielers in einer Penalty Area, muss er entweder straflose Erleichterung nach der Platzregel innerhalb der Penalty Area in Anspruch nehmen oder mit einem Strafschlag nach Regel 17.1 verfahren. Solche Bäume sollten durch Pfähle, Bänder oder in einer anderen eindeutigen Weise identifiziert werden.
Ist der Baum größer geworden und benötigt diesen Schutz nicht länger, sollte die Spielleitung die Platzregel aufheben und/oder den identifizierenden Pfahl oder das Band vom Baum entfernen.

Musterplatzregel E-10
„Die jungen Bäume, markiert durch [Markierung beschreiben] sind Spielverbotszonen:
• Liegt der Ball eines Spielers irgendwo auf dem Platz außer in einer Penalty Area und liegt er an einem solchen Baum oder berührt diesen, oder ein solcher Baum behindert den Stand des Spielers oder seinen beabsichtigten Schwung, muss der Spieler Erleichterung nach Regel 16.1f in Anspruch nehmen.
• Liegt der Ball in einer Penalty Area und ein solcher Baum behindert den Stand des Spielers oder den Raum seines beabsichtigten Schwungs, muss er entweder Erleichterung mit Strafschlag nach Regel 17.1e oder straflose Erleichterung nach Regel 17.1e(2) in Anspruch nehmen.

Aber auch unter dieser Einschränkung:
Keine Erleichterung, wenn es eindeutig unvernünftig ist, den Ball zu spielen oder Beeinträchtigung ausschließlich deshalb gegeben ist, weil ein Spieler einen unter den Umständen eindeutig unvernünftigen Schläger, Stand oder eine unter den Umständen eindeutig unvernünftige Spielrichtung wählt.

Foto: Pixabay

Quelle:
Golf in Austria

 

 

 

 

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