Morgengruß von Helmut Harff: Nachhaltiger Fußball

... das gibt es doch fast überall

Die deutschen Profifußballclubs, da wo die Millionäre kicken und man für VIP-Lounges abertausende Euros zahlt, haben entdeckt, dass man dort einen riesigen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Der ist riesig, aber völlig unsinnig.

Nun traf man sich, um darüber zu diskutieren, wie man nachhaltiger agieren kann. Was gibt es da zu überlegen? Tausende Fußballvereine machen es doch vor, wie man ökologisch einwandfrei kicken kann. Man muss sich nur mal all die Amateurvereine ansehen, dann wird schnell klar, wie es geht.

Ich nehme nur mal die Vereine in meiner Umgebung. Die haben keine riesigen Klubhäuser, sondern kleine Gebäude, manchmal eher Baracken. Da gibt es nur kleine Umkleideräume und die Spieler waschen ihre Trikots selber – hoffe ich zumindest. Die Clubhäuser, so vorhanden, sind nicht nobel, sondern eher einfach, aber urig. Die Spieler kommen häufig mit dem Rad zum Training, teilen sich bei Auswärtsspielen schon mal das Auto.

Ja, und dann der Platz. Kar, heute gehören Flutlichtanlagen schon zum Standard und der Platz wird auch gewässert. Das aber nur, wenn notwendig, denn das Wasser muss ja auch bezahlt werden. Es gibt auch nicht unzählige Trainingsplätze und wenn man sich ein Trainingslager leisten kann, dann fliegt man nicht im Privatjet.

Und dann ist da noch das Publikum. Das kommt auch zu Fuß oder mit dem Rad, einige mit dem Auto. Zum Auswärtsspiel geht es auch in Fahrgemeinschaften, dann muss nur einer nüchtern bleiben.

Was heißt das nun für die Profis? Trainieren nur wenn es hell ist, warme Socken anziehen wenn es kalt ist. Das spart Beleuchtung und die Rasenheizung. Wozu muss ein Fußballrasen besser aussehen, wie der auf dem Golfplatz, immer wieder ausgetaucht werden? Wieso sind die Vereinsgebäude größer als die der meisten mittelständischen Unternehmen? Da kann man schnell seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren.

Das geht aber noch einfacher. Wie? Ganz einfach: Die Parkplätze, mit Ausnahme der für Behinderte, einfach abschaffen. Kann man vor oder in der Nähe der Profistadien nicht mehr parken, dann müssen die Fans zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spiel kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass der ÖPNV in der Lage ist, 30.000, 50.000 oder auch 90.000 Fans schnell zu transportieren. Das liegt nun nicht in der Verantwortung der Vereine, doch mit ihrer Fanmacht können die da sicherlich etwas bewegen.

Ich wundere mich, dass die Proficlubs sich so schwer damit tun, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wahrscheinlich werden jetzt viele Berater viel Geld damit verdienen, ganz simple Vorschläge zu machen. So macht man das doch, wenn man zu faul ist, selber mal nachzudenken.

Oh, ich muss jetzt an mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt denken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Rudolf, Rolf, Pantaleon, Natalie, Berthold

Foto: Pixabay

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