Morgengruß von Helmut Harff: Sorgenfalten

Wohin geht es?



Einst fragte Helga Hahnemann „Wo ist mein Geld nur geblieben?“. Das fragen sich schon seit einigen Monaten immer mehr Menschen und es werden sicherlich ab Oktober noch viel mehr. Dann soll die Gasumlage ganz tiefe Löcher in unsere Haushaltskassen reißen.

Die Rede ist von mehreren hundert Euro bis zu über 1.000. Die Wahrheit wird wohl wie so häufig in der Mitte liegen. Hunderte Euro mal so zu überweisen – wahrscheinlich wird es gleich abgebucht – das verkraften vielleicht noch sogenannte Besserverdienende, doch auch die zahlen nicht gerne in irgend eine Kasse ihr sauer verdientes Geld ein. Das umso weniger, als auch noch der Staat mal so nebenbei 19 Prozent Mehrwertsteuer kassiert.

Doch wir haben nun mal die Regierung, die viele gewählt haben und die beschließt, was ihr das Bundesverfassungsgericht nicht verbietet. So müssen wir wohl die Gasumlage zahlen und dürfen überlegen, wie wir das Geld auftreiben beziehungsweise wo wir noch weiter sparen können. Ja, wo denn? Beim Gasverbrauch? Schwierig, wenn nicht unmöglich. Beim täglichen Leben? Auch schwierig. Beim Spenden? Das geht, auch wenn zu Lasten von noch schwächeren, von Vereinen und Vereinigungen. Beim Gaststättenbesuch? Das geht auch, auch wenn zu Lasten der ohnehin gebeutelten Gastronomie. Beim Ehrenamt? Vielleicht, auch wenn schade. Doch hier kann man Fahrkosten und ähnliches reduzieren. Beim Schwimmbadbesuch? Auch nur eine blöde Idee.

Was kann man noch tun? Die Menschen an den Grenzen werden sicherlich sehen, ob man jenseits der Grenze nicht beim Einkauf, beim Tanken einige Euro sparen kann. In Polen ist das beim Tanken, beim Kauf von Lebensmittel, von Obst, Gemüse, Blumen, Zigaretten durchaus möglich. Der Liter Diesel kostete gestern 1,70 Euro, das Stück Butter ein Euro. Doch was macht das mit unseren grenznahen Städten? Die bluten noch mehr aus. Da helfen auch keine Aufforderungen wie „Kauft in …“. Die Läden vor Ort werden ebenso wie die Friseure und Tankstellen genau wie andere Dienstleister schließen.

Und wo anders? Da spart man dann an Kunst, Kultur, beim Besuch im Fußballstadion, beim Eis für die Kinder (oder die Mama), an Anschaffungen, am Urlaub, an … Fakt ist, ohne Sparen wird es nicht gehen. Was meint die Politik? Ja, sparen wird zur ersten Bürgerpflicht. Auch das Sparen an Parteispenden, an Parteibeiträgen? Ob das Geld reicht, die geforderten Maßnahmen zur Energieeinsparung – die erst in Jahren ihre Wirkung zeigen – zu finanzieren? Vielleicht, doch woher die Handwerker und die notwenigen Materialien nehmen? Von jenseits der Grenze?

Nein, es wird – da kann man es drehen und wenden wie man will – nicht besser. Die guten Zeiten scheinen vorbei zu sein. Noch ist gar nicht abzusehen, was das mit uns, mit unserer Gesellschaft macht. Doch bekanntlich liegt ja in jeder Krise auch eine Chance. Haben wir jeder einzeln und als Gesellschaft schon die Kraft und auch die Ideen, diese Chancen zu sehen? Wir sollten ganz schnell dabei sein, die Zeit läuft uns davon – und das Geld.

Bei einem spare ich garantiert nicht – bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Martha, Olaf, Ladislaus, Flora

Foto: Pixabay

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