Fenchel liebt Früchte

Man kennt ihn seit der Kindheit, allerdings oft nur als Tee aus seinen Samen



Alles begann – wenn man der Überlieferung glauben darf – vor mehr als vier Jahrtausenden im alten Ägypten mit Foeniculum vulgare, dem wilden Fenchel. Man schätzte die Heilkraft seiner Samen, die in den Blütendolden der Pflanze zu finden sind, für die Atemwege und setzte ihre Wurzeln bei Magenbeschwerden ein.

Auch im Mittelalter war Fenchel in vielen Klostergärten als Heilpflanze zu finden. Über die Zeit wurde aus dem wilden Fenchel der uns heute bekannte Gemüsefenchel mit der dicken Knolle. Dabei handelt es sich übrigens nicht um die Wurzel der Pflanze, sondern um verdickte Blattstiele. Inzwischen ist der Fenchel nicht nur wegen der ihm zugeschriebenen gesundheitlichen Vorteile beliebt, sondern auch aufgrund seiner vielfältigen kulinarischen Einsatzmöglichkeiten – 1000 gute Gründe also, sich die Power-Knolle einmal näher anzuschauen.

Was im Fenchel steckt, konnte man im alten Ägypten natürlich noch nicht so genau benennen. Heute weiß man, dass Anethol, Menthol und Fenchon sich als ätherische Öle im Fenchel positiv auf Magen und Darm auswirken können. So wird der Tee aus Fenchelsamen heute gerne bei Bauchschmerzen eingesetzt. Gesund ist das Gemüse unter anderem wegen seines Vitamin C-Gehalts, dieser ist zweimal so hoch wie bei Orangen. Hinzu kommen die Vitamine B und E, das Provitamin A sowie Kalium, Eisen, Folsäure und Magnesium. So ist Fenchel bei Erkältungen gleich doppelt hilfreich: durch die ätherischen Öle als Tee und durch das Vitamin C als Gemüse.

Damit sind wir bei der kulinarischen Seite der gesunden Knolle angekommen. Vorab sei erwähnt, dass man Fenchel möglichst frisch essen sollte. Gerade jetzt in der Saison hat man gute Gelegenheit dazu. Wer die Knollen nach dem Einkauf dennoch nicht sofort verarbeiten kann, legt sie am besten ins Gemüsefach des Kühlschranks – dort hält sie sich ein paar Tage. Und wenn man feststellt, dass man zu viel eingekauft hat, kann man Fenchel – am besten kleingeschnitten – sogar einfrieren. Beim Einkauf erkennt man die Frische an der prallen Form der weißen bis hellgrünen Knolle. Vor der Verarbeitung wäscht man sie gründlich unter fließendem Wasser ab und entfernt anschließend die grünen Stängel und den Wurzelansatz. Die kleinen grünen Fenchelblättchen an den Stielen kann man hervorragend frisch über das fertige Gericht oder den Salat streuen.

In der mediterranen Küche wird Fenchel seit jeher als aromatisches Gemüse geschätzt. Ob geschmort oder gebacken, gedünstet oder roh im Salat –Fenchel ist immer der pure Genuss. Sein charakteristischer Geschmack kombiniert mit mediterranen Kräutern schafft ein einzigartiges Spiel der Aromen. Unwiderstehlich ist auch die Kombination von Fenchel und Früchten, die noch viel zu wenig bekannt ist. Wer die leichte Süße der Frucht kombiniert mit dem anisartigen Aroma des Gemüses genießt, wird feststellen, dass hier ein kulinarisches Traumpaar am Start ist. Fenchel liebt zum Beispiel die Kombination mit Birnen – jetzt im Herbst die perfekte Partnerin im Salat. Im Winter können dann auch Zitrusfrüchte wie Orangen oder Clementinen fruchtige Akzente setzen.

„Die Knolle in feinen Streifen im Salat roh zu genießen, hat neben dem frischen Geschmack auch den Vorteil, dass alle Inhaltsstoffe vollständig erhalten bleiben“, wissen die Ernährungsprofis der Initiative „1000 gute Gründe“. Zusammen mit Foodblogs sowie erfahrenen Köchinnen und Köchen entwickelt die Initiative immer wieder neue Kreationen rund um den gesunden Genuss mit Obst und Gemüse.

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