Morgengruß von Helmut Harff: Vorsicht bei der Wortwahl

Ich höre und lese immer wieder die Formulierung „… für Frauen- und Menschenrechte“.  Ist doch toll, wenn man die Frauen- und Menschenrechte achtet, wenn man dafür kämpft.

Ist das wirklich toll? Wofür soll man da sein, wofür soll man da kämpfen? Wenn man genau liest, soll man für Frauenrechte und für Menschenrechte eintreten. Wie bitte? Was sagt man da? Es gibt Frauenrechte und Menschenrechte? Unterscheiden die sich? Oder sagt man damit nicht, dass es eben Frauen und Menschen gibt? Denkt überhaupt jemand darüber nach, was er da sagt?

Nochmal: Man unterscheidet ja zwischen Frauenrechten und Menschenrechten. Wenn man das so unterscheidet, niemand aber von Männerrechten redet, dann liegt es für mich auf der Hand, dass mit Menschenrechten die Rechte der Männer gemeint sind und Frauenrechte wie das Wort schon sagt, eben die für Frauen.

Wenn das so sein sollte, so unterstellt man ja, dass es eben Frauen und Menschen – sprich Männer – gibt. Frauenfeindlicher geht es nun auf keinen Fall. Das ist so etwas von  daneben, wie ich es mir schlimmer nicht vorstellen kann.

Nun kann man ja einwenden, dass Frauen vielfach weniger Rechte als Männer haben. Stimmt sicher, aber es gibt auch viele Fälle, in denen man Männern Rechte beschneidet, die kaum oder gar nicht besprochen werden. Da macht es absolut keinen Sinn, die Geschlechter gegenüber zu stellen. Menschenrechte sind nun mal unteilbar, sind völlig geschlechtsneutral. Da ist es völliger Unsinn, von „Frauen- und Menschenrechten“ zu sprechen. Ja, für mich ist das absolut frauenfeindlich. Aber, es ist irgendwie auch männerfeindlich, weil man ja so unterstellt, dass Männer nicht den Frauen gleichgestellt sind.

Völlig gleichgestellt frühstücke ich jetzt mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Frieda, Frida, Isaak, Paul v. K.

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