Morgengruß von Helmut Harff: Scharm El Schreck

Man unterbot sich selber



Im ägyptischen Scharm El-Scheich trafen sich Männer und Frauen unter dem Vorwand, die Erde vor dem Klimakollaps retten zu wollen. Was die da wirklich getrieben haben, habe ich nie gehört. Aber der Ort auf der Sinai-Halbinsel ist ja ein Urlaubsparadies.

Ja, dort trafen sich über 20.000 Menschen. Nochmal zwanzigtausend!!!! Wenn die nur 1.000 Kilometer weit angereist sind – von Berlin sind es 4.400 Kilometer - , dann kamen da 40 Millionen Flugkilometer zusammen. Von der Versorgung, der Unterbringung, der Bespaßung und der Millionen Blatt Papier mal ganz zu schweigen. Das hat das Klima sicherlich mehr belastet, als unsere Autos in der gleichen Zeit.

Es wäre ja alles zu ertragen, wenn bei dieser sogenannten UN-Klimakonferenz auch nur etwas herausgekommen wäre. Die größten „Erfolge“ waren, dass man feststellte, dass der Klimawandel ungebremst voranschreitet, dass man sich nicht von den vor Jahren beschlossenen Klimarettungszielen verabschiedet hat und dass man irgendwann – wahrscheinlich nach dem Aussterben der Menschheit – einen Fond auflegen will, in dem wer auch immer wie viel Geld auch immer einzahlen will, dass das wer auch immer eventuell bekommen soll. Das hätte man sicherlich auch klimaschonender aus dem Home Office heraus beschließen können. Man hätte es auch gleich ganz lassen können.

Doch was sagt uns das, was haben wir wieder gehört? Wir hörten, dass es längst 5 nach 12 ist, dass wir eigentlich kaum noch etwas gegen unseren menschlichen Anteil am Klimawandel tun können. Fakt ist, liebe Komiker von „Letzte Generation“, ein 9-Euro-Ticket oder Tempo 100 auf Autobahnen sind genauso hilfreich, wie ein wasserfestes Pflaster bei einem Herzinfarkt.

Doch was tun? Wenn wir unsere Lebensgrundlagen auf der Erde sichern wollen, dann müssen wir viel radikaler werden. Wir müssen Dinge tun, die sich bisher niemand traut auch nur zu denken. Wir müssen alle Waffen zumindest einmotten, wir müssen alle, die Waffen einsetzten, von dieser Erde entfernen. Wir müssen um das Menschheitswachstum umzudrehen, von zehn Männern und Frauen neun sterilisieren, wir müssen uns von dem Drang nach Reisen, nach Kunst und Kultur, nach Lebensmittel, die nicht vor unser Haustür wachsen, verabschieden. Wir in den reichen Ländern müssen deutlich enger zusammenrücken, niemand braucht mehr als 10 Quadratmeter Wohnfläche, kaum einer braucht ein Auto, keiner braucht ständig neue Klamotten und irgendwelches sinnloses Zeug, den Stromfresser Internet eingeschlossen.

Da klingt bekloppt, das sind faschistoide Forderungen? Stimmt!!! Ja, das stimmt, doch wer hat bessere Ideen? Wenn Ihr Leben davon abhängt, sich den kleinen Finger oder gleich den ganzen Arm abzuschneiden, tun Sie es, oder sterben Sie lieber?

Ach ja, ich würde Scharm el-Scheich in Scharm El Schreck umbenennen, weil ich voller Schrecken auf das blicke, was da passiert ist.

Ganz ohne Schrecken blicke ich jetzt auf den Frühstückstisch, den die Besten Frau gerade gedeckt hat.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Amalie, Amelia, Rufus, Edmund

Foto: Pixabay

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