Morgengruß von Helmut Harff: 40 Tage fasten

… doch wie?



Gestern begann sie, die Fastenzeit oder wie sie von Protestanten genannt wird, die Passionszeit. Dem allgemeinen Unglauben zufolge soll die 40 Tage dauern und man soll in dieser Zeit darben. Ob das wirklich so von den Kirchen gewollt ist, was die Bibel dazu sagt, kann man ja mal nachschlagen oder auch eine Pastorin, einen Pfarrer fragen. Vielleicht weiß das auch der Apotheker.


Ach ja, wie auch immer man fastet, Arzneimittel fallen sicherlich nicht darunter. Doch wie fastet man? Auf das Handy verzichten, 40 Tage ohne Fernseher auskommen, so lange kein Auto benutzen? Oder doch nur Wasser und Brot, keinen Tee, keinen Kaffee, keine Cola, keinen Alkohol  trinken? Also darben wie einst Jesus in der Wüste?

Hat Jesus wirklich gedarbt? Muss man nur, weil man in der Wüste lebt, darben? Kann man dort von Wasser und Brot leben? Wenn man das bejaht, dann muss Jesus sicherlich in einer Oase gelebt haben oder damals hat es in der Wüste geregnet. Doch war das dann überhaupt eine Wüste?

Nein, ich glaube, dass es nicht um das Darben, um den Verzicht auf irgendwas geht – denn das scheint nicht wirklich nachgewiesen zu sein. Ich glaube vielmehr, dass der junge Mann aus Nazareth über sich, das Leben und die Welt nachgedacht hat. Er hat sicherlich bemerkt, dass er etwas besonderes ist, dass er besondere Gaben hat, dass ihm Menschen zuhören und er ihnen was zu sagen hat. Er weiß ja längst, dass ihm, den Friedfertigen, Menschen folgen. Das macht den Hoffärtigen stolz, den Demütigen nachdenklich. Und genau das ist es, was für mich die Zeit bis Ostern so besonders macht: Es ist die Zeit der Nachdenklichkeit, der Zeit, in der man über seinen bisherigen Weg und dem, der vor einem liegt, nachdenken soll.

Wenn ich mir vorstelle, dass alle Christenmenschen und vor allem alle in Verantwortung stehenden Christenmänner in diesen Tagen genau das tun, nachdenken, in sich gehen, darüber sinnieren, wie sie leben und handeln, ob sie ein gottgefälliges Leben führen, dann wäre mir  deutlich wohler. Wie wäre es, wenn sich Männer wie Putin, wie Selenskyi, wie Biden, wie Macron und Scholz – um nur einige zu nennen – in die Wüste zurückziehen und über all das nachdenken, was sie gerade so alles anstellen, das wäre doch nicht auszudenken. Wobei, ob die zu ähnlichen Ergebnissen wie Jesus kommen oder ob die uns anschließend ein vergiftetes Osterei ins Nest legen – ich weiß es nicht, habe aber einige Sorgenfalten. Schließlich ist von keinem bekannt, dass ihre Mutter je etwas von einer unbefleckten Empfängnis erzählt hat. Ihnen fehlt einfach ein göttliches Gen.

Ich glaube ja, dass die voller Neid auf  mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt sind.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Romana, Raffaela, Polyk.

Foto: Pixabay

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