Morgengruß von Helmut Harff: Künstliche Intelligenz

… verlangt von uns viel



Was machen Schüler, wenn sie folgende Sätze lesen, die sie in ihren mit Künstlicher Intelligenz erstellten Aufsätze finden: „Adolf Hitler war über die von Richard Wagner dirigierte Premiere des Freischütz in Bayreuth so angetan, dass er den Komponisten mit Komplimenten überschüttete.“ „Papst Kopernikus erhob die Sonne als das katholische Zentralgestirn in den Stand einer Heiligen.“?


Ich fürchte, dass diese Sätze wie selbstverständlich in den Aufsätzen bleiben, schließlich haben sie die ja mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz – kurz KI genannt – „geschrieben“.  Es ist ja schließlich so, dass der Computer alles weis, dass die KI sozusagen allwissend ist. Wer ist man, an dieser Unfehlbarkeit zu zweifeln? Das wird auch ein Lehrer nicht wagen.

Wie wir wissen, ist dem nicht so ist. Und es ist sehr fraglich, ob die KI einmal wirklich unfehlbar ist. Schließlich sitzt irgendwo noch immer ein Mensch und der ist fehlbar oder hat Spaß daran, der Künstlichen Intelligenz ein Bein zu stellen.

Nun ist ja die KI kein Teufelszeug, nichts was böse Chinesen oder Amerikaner erfunden haben um uns das Leben schwer zu machen. Das Gegenteil ist sicherlich der Fall. Doch es ist eben so, dass wir uns nicht blind darauf verlassen dürfen, was der Computer da uns präsentiert. Das wiederum setzt voraus, dass wir eine sehr umfangreiche Bildung haben. Wir brauchen so etwas wie sehr gute Allgemeinbildung. Wenn wir wissen, dass Hitler und Wagner nicht zur gleichen Zeit lebten und Kopernikus nie Papst war, dann wissen wir, dass bei den beiden Eingangsaussagen etwas nicht stimmen kann.

Doch eine gute Allgemeinbildung und unser Bildungssystem, das bringe ich schon lange nicht mehr zusammen. Hier muss sich vieles ändern – und das nicht nur in den Schulen. Es muss wieder angesagt sein, etwas zu wissen. Ja, es muss gesellschaftlicher Konsens sein, mit seinem breiten Wissen zu prahlen.

Vielleicht sollte man den Titelsong der Sesamstraße zu unsere Nationalhymne machen. Der Refrain geht übrigens so:
Der, die, das
Wer, wie, was
Wieso weshalb warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm.
1000 Tolle Sachen die gibt es überall zu sehen
Manchmal muss man fragen um sie zu verstehen.


Ich frage mich jetzt, was die Beste Frau der Welt für uns auf den Frühstückstisch stellt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Rosina, Alram, Ulrich

Foto: Pixabay

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