
Lange  Sommernächte, entspannte Tage am See und gemütliche Abende auf der  Terrasse – gerade an warmen Tagen zieht es viele Menschen nach draußen.  Doch auch die schönen Seiten des Sommers haben ihre Schatten: Denn wenn  die Temperaturen steigen und die Schweißproduktion auf Hochtouren läuft,  haben viele Menschen mit starkem Schwitzen zu kämpfen. 
„Schweiß  dient als eine körpereigene Klimaanlage, die dafür sorgt, dass unser  Körper nicht überhitzt – Schwitzen ist daher für die Wärmeregulation  lebenswichtig“, berichtet Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des Medical Inn-Zentrums in Düsseldorf, und fügt hinzu:  „Dennoch stören sich viele an Schweißperlen und Gerüchen. Doch gibt es  einige Maßnahmen, die dabei helfen können, starkes Schwitzen im Sommer  in den Griff zu bekommen.“
Schweißfrei durch den Sommer
Mit  der Wärme beginnen viele Menschen vor Euphorie und Lebensfreude zu  sprühen. Die Stimmung kann jedoch schnell wieder verfliegen, wenn  Schweißausbrüche und Schweißgerüche den Spaß verderben. „Tatsächlich  besteht unser Schweiß zu 99 Prozent aus Wasser. Das restliche eine  Prozent bilden verschiedene Inhaltsstoffe wie Eiweiß, Milchsäure, Zucker  und Fett – sozusagen die idealen Grundnahrungsmittel für Bakterien.  Diese zersetzen unseren Schweiß und verursachen einen unangenehmen  Geruch“, erklärt Dr. Atila. Zwar hemmen Deodorants das  Bakterienwachstum, jedoch sind sie oftmals kein geeignetes Mittel gegen  starkes Schwitzen. Daher empfiehlt es sich, anstelle Deodorants eher  Antitranspirante zu verwenden, da sie eine schweißhemmende Wirkung  haben. Auch antibakterielle Duschcremes mindern geruchsbildende  Bakterien. 
Ein weiterer Tipp: Lieber kurz und lauwarm duschen.  „Kaltes Duschen erfrischt zwar, ist aber an warmen Tagen  kontraproduktiv, da der Körper versucht, draußen die gesenkte  Körpertemperatur wieder hochzufahren und wir dadurch noch mehr  schwitzen“, so Dr. Atila. Dasselbe gilt auch für lauwarme Getränke –  am  besten eignen sich Früchte- und Kräutertees sowie Saftschorlen und  aromatisiertes Wasser. 
Zudem beeinflusst auch die Ernährung das  Schwitzen: Scharfe Gerichte sowie fettige und zuckerreiche Lebensmitteln  lassen den Körper in Schweiß geraten. Obst, Gemüse, fettarme  Milchprodukte, magere Fleisch- und Fischgerichte sowie andere leichte  Nahrungsmittel sind dagegen optimal. Des Weiteren fördern dunkle und  enganliegende Kleidungsstücke aus Polyester die Schweißbildung – luftige  Schnitte und atmungsaktive Stoffe aus Seide, Leinen oder Baumwolle sind  daher die bessere Wahl.
Wenn die üblichen Tricks nicht mehr helfen
Doch  so luftdurchlässig ein Kleidungsstück auch sein mag – in manchen Fällen  hilft auch das luftigste T-Shirt nicht weiter. Viele Menschen leiden  nämlich unter exzessiven Schweißausbrüchen, auch Hyperhidrosis genannt,  und sind dadurch im Alltag oftmals eingeschränkt. Wo Antitranspirante  und Kleidung keinen hilfreichen Effekt mehr erzielen und Betroffene  leiden, sich unwohl fühlen und kaum mehr nach draußen gehen wollen,  bieten sich Anti-Schweiß-Behandlungen an, die übermäßigem Schwitzen ein  Ende setzen. 
„Bei einer Hyperhidrose-Behandlung durch eine  Botox-Injektionen injizieren wir in die betroffenen Körperareale Botox,  welches die Nervenimpulse der gewünschten Körperstellen blockiert und  dadurch die Schweißproduktion verringert“, erklärt der  Schönheitschirurg. Eine weitere beliebte Hyperhidrose-Behandlung ist die  Schweißdrüsenentfernung – ein operativer Eingriff, bei dem durch kleine  Hautschnitte die Schweißdrüsen abgesaugt werden. Als eine schmerzärmere  Methode erweist sich die Laserbehandlung, wobei eine dünne Lasersonde  die Schweißdrüsen deaktiviert und somit die Produktion von Schweiß  reduziert. 
„Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel etwa eine  Stunde – diese kann aber je nach Behandlung variieren“, sagt Dr. Atila  und führt fort: „Nach den Behandlungen empfehle ich Patienten, sich eine  Woche zu schonen. Leichte Tätigkeiten kann aber meist schon nach einem  Tag wieder nachgegangen werden.“ Nach der Schonzeit dürfen sich  Patienten aber freuen, die lästigen Schweißflecken an der Kleidung oder  Schweißtropfen auf der Stirn los zu sein und den Sommer genießen zu  können.
Foto: Pixabay
Sommer, Sonne – Schweiß?
Was gegen exzessive Schweißausbrüche hilft
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