Stilvoll entspannen

Wie man eine Zigarre richtig raucht



Es steht außer Zweifel, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Gleichwohl ist es natürlich ein himmelweiter Unterschied, ob man tagtäglich sehr häufig raucht oder nur zu gegebenem Anlass aus purer Entspannung ein paar Rauchschwaden in die Luft entlässt.

Das Paradebeispiel für Genussrauchen ist die Zigarre. Mehr noch, in vielen Regionen dieser Welt ist sie gar ein Kulturgut. Doch wie geht man richtig mit einer Zigarre um? Mit was zündet man sie an? Und wirft man sie in alter Glimmstängel-Manier einfach in den Aschenbecher? Viele Fragen stellen sich dem frisch gebackenen Aficionado. Der Begriff kommt aus dem Spanischen und bedeutet eigentlich Liebhaber. Es hat sich aber eingebürgert, vor allem professionelle Zigarrenraucher so zu betiteln. Wir man zu einem solchen wird, erklärt dieser Artikel.

Rauchen ist nicht gleichen Rauchen. Und so stellt sich bei der Zigarre zunächst die Gretchenfrage: „Raucht man diese eigentlich auf Lunge?“ Alleine bei der Vorstellung dürfte es so manchem Zigarrenraucher schon die Schweißperlen auf die Stirn treiben, denn Zigarren werden traditionell nur gepafft. Wer lieber auf Lunge raucht, kann sich beispielsweise Zigaretten online kaufen, was übrigens auch mit Zigarren hervorragend funktioniert. Es gibt zahlreiche Zigarrenhändler im Internet, wo Sie sich bedienen können. Eine Sorte werden Sie dort vermutlich nicht finden, und zwar die längste Zigarre der Welt. Die Santa Clara Magnum bringt es auf stolze 48 Zentimeter, womit sie es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat.

Anschneiden und Anzünden: Die verschiedenen Varianten

Sehr günstige Zigarren von der Tankstelle sind bereits angeschnitten. Doch um diese soll es hier nicht gehen. Um ein echtes Prachtexemplar richtig anzuschneiden, hat man drei Möglichkeiten:
1. Die Zigarrenschere: Vor der luxuriösen Entspannung muss der Zigarrenraucher in diesem Fall etwas Geschicklichkeit walten lassen. Immerhin wird die Zigarre hier mit einer Schere angeschnitten. Mit etwas Übung schafft man sich aber eine geeignete „Rauchfläche“.

2. Der Cutter: Hierbei steckt man die Zigarre mit dem Teil, woran später gezogen werden soll, in eine Öffnung und drücken zwei Vorrichtungen zusammen. Mit zwei scharfen Klingen wird eine dünne Scheibe abgetrennt.

3. Der Bohrer: Der Name ist Programm, denn hier wird die Zigarre nur angebohrt. Nicht jede Zigarre ist dafür geeignet, denn das Mundstück muss einigermaßen flach sein. Ist dies der Fall, bietet das auch als „Punch“ bezeichnete Utensil den Vorteil, dass dem Aficionado keine Tabakkrümel in den Mund gelangen.
 
Zum Anzünden gibt es hingegen nur zwei probate Möglichkeiten: Absolut traditionell sind natürlich große Streichhölzer, aber auch ein gasbetriebenes Sturmfeuerzeug ist geeignet. Absolut unpassend ist ein Benzinfeuerzeug. Hiermit nämlich wird der Geschmack der Zigarre bereits beim Anzünden zunichtegemacht. Dasselbe gilt für eine Kerze: Selbst die teuerste Havanna würde anschließend nach Wachs schmecken. Apropos teuer: Zu den kostspieligsten Zigarren gehörte die Behike 2006, die zum vierzigjährigen Jubiläum des kubanischen Zigarrenherstellers Cohiba auf dem Markt gekommen ist. Stolze 375 Euro musste man hinblättern, pro Stück, versteht sich.
 
Wie Sie die Zigarre richtig genießen

Um die Zigarre ans Brennen zu bekommen, hält man sie in einem etwas schrägen Winkel von rund 45 °C an die Flamme. Bevor man sie richtig entzündet, wird das Feuer zunächst wenige Zentimeter von dem Tabak entfernt gehalten, wodurch dieser erhitzt wird, was wiederum die Aromen „in Wallung“ bringt. Erst im Anschluss wird die Zigarre behutsam angezündet. Sobald sich ein Glutkegel gebildet hat, wird daran gezogen. Kleine Randnotiz: Der Glutkegel einer Zigarre ist mit 580 – 660 Grad deutlich kühler als der einer Zigarette (800 – 1.100 Grad).

Doch zurück zum eigentlichen Genuss: Egal ob auf dem Sofa, am Strand oder mit einem leckeren Kaffee, für den richtigen Genuss gibt noch das ein oder andere zu beachten:
•    Es sollte nur vorsichtig und nicht zu oft an der Zigarre gezogen werden
•    Den eingesogenen Rauch etwas im Mund behalten, den Geschmack auskosten und dann wieder ausblasen
•    Spätestens wenn die Zigarre heiß wird, schmeckt sie nicht mehr und das Rauchen sollte beendet werden
•    Abaschen sollte man die Zigarre möglichst nicht, denn der Aschekegel hält das gute Stück länger kühl

Und selbst beim „bitteren Ende“ der Zigarre gibt es noch etwas, was der Aficionado dringend beachten sollte: Man lässt sie schlicht ausbrennen, denn anders als Zigaretten werden Zigarren niemals ausgedrückt. Damit nämlich, so die Überzeugung von Insidern, würde die Seele der Zigarre zerstört.  

Foto: Pixabay

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