Morgengruß von Helmut Harff: Steinmetze und behauene Steine

Alles in einem Bayreuther Museum


Man muss schon um das Museum wissen oder mit sehr offenen Augen durch Bayreuth gehen. Dann hat man die Chance, es am Rande des Hofgartens zu entdecken, dass Deutsche Freimaurermuseum.


Freimaurermuseum? Passt das zu einer Gruppe von Menschen, denen man gern nachsagt, dass sie mehr als ein Geheimnis hüten, die im Verborgenen agieren? Passt ein Museum zu Menschen, die sich mit geheimen Zeichen verständigen, die geheime Rituale pflegen und denen man sogar nachsagt, dass sie die Weltgeschicke in ihrem Sinne beeinflussen? Ein Museum für eine Gemeinschaft von Männern, darunter viele bekannte Namen, die zu Lebzeiten Macht und Einfluss hatten?

Ja, es gibt dieses Museum und es beantwortet viele Fragen, entlässt einen aber auch mit vielen (neuen) Fragen in den schattigen Hofgarten des alten Schlosses in Bayreuth.

Das Museum vermittelt die Herkunft der Freimaurerei. Es waren im Mittelalter die damals sehr hoch geachteten Steinmetze, die schier unvorstellbare Kirchen bauten und dabei darüber nachdachten, wie man die in Erinnerung des zerstörten Tempel des Salomon errichten kann. Mit dem Niedergang der Bedeutung der Steinmetze schlossen sich immer mehr andere Männer, immer mehr „Gentleman“ den Freimaurern an. Es ging nicht mehr um den Kirchenbau, sondern darum, ein besserer Mensch zu werden, Toleranz zu üben. Ohne die Freimauerer ist die Aufklärung wohl kaum denkbar.

Doch was ist mit den heutigen Freimaurern? Ja, die gibt es nach wie vor und in wohl großer Zahl. Es gibt heute auch Freimauerinnen. Über Namen, aber auch über das Wirken redete Museumsdirektor Thad Peterson eigentlich gar nicht. Noch immer sei das Ziel, einen aus einem unbehauenen Stein, dem Neuling in einer Freimaurerloge, einen behauenen, sprich besseren Menschen zu machen. Der Toleranzgedanke steht noch immer im Mittelpunkt und unterscheidet die Freimaurer so von Kirchen, Sekten oder Parteien. Noch immer werden Riten vergangener Zeiten gepflegt, auch wenn Thad Peterson versicherte, dass er andere Freimauerer im normalen Leben wohl kaum erkennen würde.

Wäre die Freimauerei etwas für mich? Ich glaube nicht, obwohl ich auch einen Ritus liebe, den meines Frühstücks mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Meinhard, Maximilian K.

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