
Menschenfreundlich,  nachhaltig UND erfolgreich: Das ist der Kern der „Kindness Economy“. In  Zeiten der Turbulenz brauchen wir neue Prioritäten für Wirtschaft und  Gesellschaft. Aber kann Ökonomie wirklich auch freundlich sein? Wie kann  sich Wirtschaft in die Richtung eines humanistischen Unternehmertums  weiterentwickeln und transformieren?
Das Bewusstsein für Unternehmensethik wächst
Umfragen  der letzten Jahre belegen, dass insbesondere bei Personen der  Generationen Y und Z das Bewusstsein für Unternehmensethik stetig  wächst. Firmen, die Gewinnmaximierung priorisieren, vernachlässigen  Aspekte wie Nachhaltigkeit, Purpose und Verantwortung. In der „Kindness  Economy” stehen dagegen „People“ und „Planet“ vor „Profit“ - ohne  letzteres auszuschließen. Ziel ist es, Mitarbeitenden und Kund*innen den  gebührenden Respekt entgegenzubringen und echte Lösungen für  Zukunftsprobleme zu entwickeln. Es geht um eine neue Währung, die sich  auf das Wirtschaftsleben und unser Konsumverhalten von Mode bis zur  Schokolade, aber auch darauf auswirken wird, wie wir in unseren Häusern,  unseren Gemeinschaften und unseren Städten leben und arbeiten werden.
Trends - Gegentrends
Warum  also jetzt? Und wird es ein Erfolg sein? Aus meiner Sicht als Trend-  und Zukunftsexpertin handelt es sich um eine logische Entwicklung im  Rahmen der Trend-Gegentrend-Dynamik. Viele (wenn nicht sogar die  meisten) Trends rufen eine Art Gegentrend hervor, eine "Resonanz des  Gegenteils". Aus dem Zusammenprall von Trend und Gegentrend entwickeln  sich frühe oder später "Zukunfts-Synthesen", die zu einer neuen Dynamik  führen.
Die Kindness-Ökonomie ist aus einem solchen Prozess  entstanden. Über Jahre hinweg hat uns in erster Linie eine äußerst  erfolgreiche, auf langgezogenen Wertschöpfungsketten basierende  Wirtschaft vor- angebracht. In dieser linearen Logik gilt: Mehr ist  besser, größer ist besser, und der Gewinn kommt zuerst. Dieses Prinzip  ist nicht erfolglos geblieben, wir alle haben in vielerlei Hinsicht  davon profitiert. Offensichtlich nicht immer davon profitiert haben  dagegen Natur, Umwelt und Gesellschaft.
Ein Gegentrend gegen die  Maximalisierung des Konsums entwickelte sich bereits im vergangenen  Jahrhundert mit der Ökologiebewegung. Aber hier herrschte allzu sehr  eine Logik des Verzichts. Auch wenn es Menschen gibt, die froh, ja  glücklich sind, wenn sie ihren ökologischen und ökonomischen Fußabdruck  verringern können, hat sich dieser Trend nicht durchgesetzt, erst recht  nicht außerhalb der Industrieländer. Die Lösung dieses Konflikts um  Werte und Lebensstile liegt in einer Verschmelzung ökonomischer,  ökologischer und emotionaler Motive - eben der Kindness-Ökonomie.
„Kindness“ - ein entscheidender Wettbewerbsfaktor
Das  Prinzip „Kindness“ kann nicht nur die Welt verbessern, sondern auch ein  entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Freundlichkeit, die aus dem  inneren Sinn eines Unternehmens kommt, kann dessen Erfolg massiv  steigern. Mein Buch "Kindness Economy: Das neue Wirtschaftswunder" zeigt  aktuelle Entwicklungen in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt auf,  um davon ausgehend die entscheidenden Faktoren einer neuen Strategie  vorzustellen.
Kindness Economy
Autorin: Oona Horx Strathern
Illustrator: Julian Horx 
Übersetzer: Axel Walter 
Verlag: Gabal
Preis: 34,90 Euro
ISBN: 978-3967391503
Kindness Economy
Das neue Wirtschaftswunder
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