Morgengruß von Helmut Harff: Vorfreude, schönste Freude

… auf die Zeit danach



Weihnachten, die Adventszeit ist die Zeit der Besinnlichkeit, der Freude. Zumindest suggerieren uns das viele Weihnachtslieder und sogar die Konsumtempel stricken Jahr für Jahr an dieser Botschaft.

Doch Fakt ist, dass für die meisten Menschen diese Zeit nicht so toll ist. Die einen sind allein, haben eigentlich niemanden, mit dem sie Weihnachten feiern können. Wer es sich leisten kann, verreist zu Weihnachten, was aber auch viele andere Menschen machen, auch wir.

Doch für die meisten bedeutet Weihnachten Stress, erzwungene Harmonie, eine Herausforderung für das eigene Organisations-, Koch- und Dekotalent sowie ein tiefer Griff in die Geldbörse. Das klingt nicht wirklich so, als ob da vielfach Vorfreude herrscht.

Das wurde auch gestern deutlich, als im Golf-Clubhaus die Rede auf Weihnachten kam. Da bedauerte einer, dass die Bahngewerkschaft nicht über Weihnachten streikt, denn wenn dem so wäre, käme so mancher eben nicht zu Besuch.  Eine Golferin meinte, sie sei voller Vorfreude, voller Vorfreude auf die Zeit danach. Sie arbeitet an einem Feiertag freiwillig als Ärztin. So kann sie auf einen Familientag verzichten, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Mehrere Golfer hoffen darauf, dass Weihnachten nicht weiß wird, dann treffen sie sich an einem Feiertag zu einem privaten Golfturnier.

Doch warum machen wir uns nur so einen Stress? Wie gesagt, wir sind nicht da. Wir haben den Weihnachtsvogel schon genossen und von den gebackenen Plätzchen ist auch kaum noch eines da. Unser Weihnachtsgeschenk haben wir schon im September gebucht – unsere Reise.

Ich habe mich auch gefragt, warum sich Weihnachten Menschen treffen müssen, die sich sonst höchstens zu Beerdigungen treffen. Ich frage mich auch, warum man die Geburt des Knaben Jesus vor über 2.000 Jahren mit Fressorgien und Bergen von Geschenken feiern muss. Der Knabe lag in einem Stall auf Stroh und er bekam nur drei Geschenke. Schön das waren Gold, Weihrauch und Myrre, aber eben nur drei. Wie wäre es, wenn man es genau so hält, wie es damals war. Dann gäbe es nur ein ganz einfaches Essen und eben maximal drei Geschenke. Die Gäste ziehen sich, wie die drei Heiligen Könige, schön an, bleiben einige Zeit und sind wieder weg.

Nein, wir werden dem Tag, wir werden dem Weihnachtstag nicht gerecht, wenn unsere Vorfreude vor allem daran besteht, dass alles vorbei ist, dass man den Baum aus dem Fenster werfen und die Geschenke umtauschen kann.

Da schätze ich, dass ich jeden Morgen voller Vorfreude auf mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt bin.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Lucia, Ottilia, Jodok, Johanna

Foto: Pixabay

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