Konsequent kostspielig

... das ist das Mercedes-Benz EQE SUV

 
Die Elektrostrategie von Mercedes-Benz ist nicht wirklich ein Erfolg. Nur einer von zehn verkauften Neuwagen ist ein Stromer. An den Produkten selbst kann es eigentlich nicht liegen, wie unser Praxistest des EQE SUV belegt.

Das 4,86 Meter lange Elektro-SUV ist anders als sein großes EQS-Pendant auf sozialverträglicheres Maß geschrumpft und zeigt auch sonst alles, was man von der schwäbischen Luxusmarke erwarten kann. Leider aber auch wieder eine kostspielige Aufpreisliste.



Die verlockenden Features, die einem förmlich ins Auge (und ins Portemonnaie) springen, kosten zusätzlich. Das futuristische Cockpit mit einem Hyperscreen, das allein für satte 5831 Euro zu haben ist, oder das Head-Up-Display für 1297 Euro lassen die Extras schnell zu einem kostspieligen Vergnügen werden. Sogar grundlegende Assistenzsysteme und hochwertige Materialien schlagen mit Extra-Kosten zu Buche, wodurch der Listenpreis von 89.548 Euro für unsere getestete Version schnell auf sechsstellige Beträge anwachsen kann.

Verglichen mit einigen Wettbewerbern wie dem Audi Q8 e-tron oder dem BMW iX bleiben die Preise des EQE SUV zwar im Rahmen, dennoch bedeutet der Kauf eine beträchtliche Investition für eine noch immer eingeschränkte Elektromobilität. Trotz einer (heraus)gefahrener Reichweite von etwa 430 Kilometern bei voller Batterie und einer beeindruckenden Leistung von 215 kW (292 PS) muss das Elektro-SUV gegenüber seinem äquivalenten Verbrennermodell in verschiedenen Aspekten zurückstecken.



Andererseits punktet der Wagen in verschiedenen Bereichen. Neben einer exzellenten Verarbeitungsqualität und einer großzügigen Innenausstattung bietet es eine smarte Navigation, die optimale Ladepausen und eine effiziente Fahrweise berücksichtigt, um das Ziel zu erreichen. Auch das Design des EQE SUVs beeindruckt mit einer eleganten Karosserie, die aerodynamisch optimiert ist und eine nahezu geräuschlose Fahrt ermöglicht, unterstützt durch eine luftige Federung und einen leistungsstarken Elektroantrieb.

Mit einer Batterie von gut 90 kWh verspricht der EQE 350 SUV 4Matic laut Mercedes eine maximale Reichweite von bis zu 566 Kilometern. Realistischer betrachtet liegt der Verbrauch jedoch höher, insbesondere bei Autobahnfahrten. Dennoch ermöglicht das intelligente Ladesystem des Fahrzeugs, schnelle und effiziente Ladevorgänge, selbst bei niedrigen Temperaturen, und verkürzt somit die Wartezeiten an Ladestationen erheblich.



Insgesamt bietet der Mercedes-Benz EQE SUV ein gelungenes Gesamtpaket aus Luxus, Technologie und Elektroantrieb, das jedoch trotz seiner Vorzüge mit Herausforderungen wie dem hohen Preis und der vergleichsweise eingeschränkten Reichweite konfrontiert ist. (aum/fw)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald

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