Wirtschafts-News vom 17. Januar 2024

Thema heute: Shrinkflation oder man dem Kunden in die Tasche greift!



Der Begriff Inflation dürfte den meisten von uns geläufig sein. Gemeint ist damit die Geldentwertung, die man am Ansteigen des Preisniveaus für Endprodukte zum Beispiel bei Nahrungsmitteln erkennen kann. Der Preis steigt, der Inhalt bleibt. Doch seit einiger Zeit gibt es ein Phänomen, das man mit Shrinkflation bezeichnet. Der Begriff wird aus dem englischen Wort shrink für schrumpfen und dem Fachbegriff Inflation für aufblähen zusammengesetzt.

Speziell bei Nahrungsmitteln kommt das immer häufiger vor. Die Portionsgrößen werden verkleinert, der Preis bleibt im besten Fall, häufig geht er zusätzlich aber auch nach oben. Der Kunde wird so doppelt gemolken. Die von vielen von uns heißgeliebten Chips diverser Marken enthalten plötzlich nicht mehr 175 Gramm pro Packung, sondern nur noch 150 Gramm, statt 250 nur noch 215. Getarnt wird das oft von Sonderangebotsaktionen. Schaut man sich den 100 Gramm Preis an, ist das Sonderangebot häufig mindestens genauso teuer wie die vorher reguläre Größe.

Ein beliebtes Spiel ist es besonders bei Butter, unterschiedliche Sonderangebotsgrößen zu verkaufen. So bekommt man bei Kaergarden statt der üblichen 250 Grammpackungen auch mal
Packungen mit 350 oder 400 Gramm. Allerdings gibt es neuerdings auch Packungen, die nur noch 200 Gramm enthalten. Die wurden in der vergangenen Woche beispielsweise bei penny für 1,59 Euro verkauft, beim Wettbewerber netto gab es 400 Gramm Packungen für 2,49 Euro. Na, welche Packung ist günstiger? Die für 2,49 Euro! pro Kilo kostet die Butter hier nur 6,23 Euro, die optisch günstigere kostet pro Kilo 7,95 Euro. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Jedenfalls hilft es wirklich nur, die Kilo- bzw. 100-Grammpreise zu vergleichen. Und das ist ganz einfach, die MÜSSEN bei der Ware angegeben werden.

Es gibt übrigens Hersteller die es noch derber treiben. So hat die Margarinensorte Rama viele Fans. Fett wurde durch „streichfähiges Wasser“ ersetzt, sagt die Verbraucherzentrale Hamburg, was dazu führte, dass statt 80 nur noch 60 % Fett enthalten ist. Mit 60%, wie auf der Webseite von Rama nachzulesen ist, darf sie sich nur noch Dreiviertelfettmargarine nennen. Die Packungsgröße wurde übrigens ganz nebenbei auch von 500 auf 400 Gramm reduziert!

Mein Tipp: Vergleichen Sie mal den RAMA-Preis mit „richtiger“ Butter im Sonderangebot. Die ist häufig günstiger!

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