Morgengruß von Helmut Harff: Alles drehte sich um das Rad

… auf der Velo in Berlin



Jedes Jahr gibt es in Berlin ein Wochenende, dass sich die Radfahrer dick im Kalender anstreichen. Das ist die Fahrradmesse Velo, die immer auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhof stattfindet.

Nun wird keiner meinen, dass man Rad fahrend statt mit dem Flieger entfernte Ziele erreichen kann, doch Berlin und Fahrrad – das passt immer mehr.

Wenn man sich auf der Messe umsah, dann gibt es zwei Trends. Der eine ist das absolut abgespeckte Rad, sozusagen der rollende Minimalismus. Diese Räder haben aber auf der Straße nichts zu suchen.

Der andere Trend ist auch nicht neu, aber er boomt: Das sind die Lastenräder. Gefühlt die Hälfte der Außenflächen waren diesem Thema gewidmet. Ich hatte den Eindruck, dass es mehr Räder zum Transport von Kindern gibt, als Kinder. So ganz verstehe ich nicht, warum die Hersteller auf ihren Rädern so viele wie möglich Kinder unterbringen wollen, hatte doch 2022 statistisch jede Frau nur 1,46 Kinder.

Doch es gab auch viele Lücken im Angebot. Sogenannte Seniorenräder – das sind Dreiräder mit häufig großem Einkaufkorb und immer häufiger mit Motor ausgestattet - suchte ich ebenso fast vergeblich, wie die Lastenräder, mit denen man große Lasten transportieren kann. Entsprechende Anbieter glänzten durch Abwesenheit, wenn es sie überhaupt noch gibt.

Und noch eines ist auffällig, aber nicht richtig verständlich. Eines der ganz wenigen Dreiräder, die sehr gut auch für Senioren geeignet sind, war ein verkleidetes und sehr stylisches Dreirad. Dafür muss man allerdings die schon fast irre Summe von über 14.000 Euro hinblättern – für ein Fahrrad. Dagegen präsentierte Opel ein kleines und ebenfalls stylisches E-Auto – also nichts mit treten – für zwei Personen. Schön, viel mehr als ein kleiner Einkauf hat in dem Vehikel nicht Platz, aber dafür kostet die Premiumversion auch „nur“ 9.000 Euro. Klar kann man den Preisunterschied damit erklären, dass die Räder von einem Start-up, das Miniauto von einem riesigen Autobauer angeboten wird.

Das kleine Unternehmen auch preiswertes und auch noch spaßiges anbieten können, zeigte ein Anbieter von Helmen aus Hamburg. Beim Styling des Helms machte man sich keinen Kopf, denn für den gibt es verschiedenste Überzieher in Hutform – vom Basecap bis zum Sommerhütchen. Wie ich erfuhr, kauften auf der Messe mehr Männer als Frauen diese Helme nebst Überzieher-Hütchen.

Wieso gibt es eigentlich keine Räder mit Frühstücksset? Dann könnten die Beste Frau der Welt  und ich radelnd frühstücken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben:  Anastasia, Una, Damian

Foto: eigen

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