Morgengruß von Helmut Harff: Auf der Suche

... nach ganz seltsamen Dingen



Das Sammeln von Raritäten und vor allem von Kuriositäten und irgendwie spannenden Dingen gehört sicherlich schon zu den Hobbys ganz früher Menschen. Ja, wir sammeln, jagen den wundersamen Dingen nach, schließlich stammen wir ja von Jägern und Sammlern ab.

Vieles von dem, was unsere Vorfahren, vor allem die Begüterten, die Adligen gesammelt haben, wurde erst in Kuriositätenkabinetten ausgestellt, aus denen dann unsere Museen wurden. Noch heute gibt es Sammler, die später ihre Sammlungen ausstellen. Fernsehsendungen wie „Bares für Rares“ leben in weiten Teilen davon, dass dort eher seltsame und kuriose Dinge zum Kauf angeboten werden.

Nun gibt es aber auch Dinge, die man nur schwer sammeln kann. So findet man nur ganz wenige Exemplare eines Wolpertinger, eines Geweih tragenden Hasen oder einer anderen Kreatur. Vor allem Lehrlinge auf dem Bau werden losgeschickt, die Gewichte für die Wasserwaage zu holen. Die gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Allen gleich ist nur, dass sie sehr schwer und unhandlich sind. Ich frage mich, warum diese Gewichte eigentlich niemand sammelt, sie nirgendwo ausgestellt werden.

Ein Hotel, dass ich vor einigen Jahren besuchte, bot einen besonderen Service für alle Hotelgäste an, die im  Internet unterwegs sein wollten. Man verlieh kostenlos(!) ein WLan-Kabel. Auf meine Nachfrage, was das sein soll, erfuhr ich, dass das selbstverständlich ein Schreibfehler sei. Man habe den aber nicht korrigiert, denn man habe einfach Spaß daran, dass entweder Gäste wie ich an die Rezeption kämen oder – und das sei noch viel besser – viele wollen sich eben ein WLan-Kabel ausleihen. Der Spaß sei dem Personal gegönnt.

Ob sich auch jemand einen Spaß machen wollte, der online einen Brieföffner für E-Mails suchte? Er suchte nicht irgend einen dieser speziellen Brieföffner, sondern einen güldenen, edelsteinbesetzten aus adligem Haus. Er suchte also einen luxuriösen Brieföffner für E-Mails. Ich bot ihm einen an, der selbstverständlich aus dem Schloss Harff kam, das wirklich in den 1950er Jahren in der alten Bundesrepublik der Braunkohle zum Opfer fiel. Ich garantierte ihm, dass das gute Stück schon der fahrende Ritter von Harff bei seinen Reisen im 15. Jahrhunderten bis nach Ägypten dabei hatte und so die E-Mails der Pharaonen öffnete. Da er meinen Wunschpreis von 100.000 Euro nicht zahlen wollte, liegt der noch immer im Safe. Ich warte also auf Gebote für den antiken E-Mail-Brieföffner.

Bis es soweit ist, genieße ich mein Frühstück mit der Besten Frau der Welt. Heute gibt es Schinken vom Wolkenschaft.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Thomas Ap., Ramon, Ramona

Foto: Pixabay

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