Zu  seiner aktiven Zeit galt er nicht nur als besonders vielseitiger  Rennfahrer, sondern auch als Meister der Fahrzeugbeherrschung im Regen:  Jacky Ickx. 
Er leistete einen großen Beitrag zu den  Motorsporterfolgen von Porsche in den 1970er und 1980er Jahren. Von  seinen sechs Siegen bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans erzielte Jacky  Ickx vier mit der Stuttgarter Marke. Am 1. Januar wird der Belgier 80  Jahre alt.
Jacques Bernard Ickx, Spitzname „Jacky Ickx“, wird am  1. Januar 1945 in der belgischen Hauptstadt Brüssel geboren. Es ist  nicht zuletzt sein Vater Jacques Ickx, der als Motorsportjournalist  seine besondere Leidenschaft für schnelle Fahrzeuge weckt. Anfangs gilt  das Interesse von Jacky Ickx Motorrädern. Erste Erfolge feiert er im  Motocross und dann auf vier Rädern in der Formel 2, wo er 1967  Europameister wird. Ein Jahr später startet er mit Anfang 20 bereits für  Ferrari in der Formel 1. Immer wieder macht er mit seinen Fahrkünsten  bei Regen auf sich aufmerksam, so auch bei seinem Debüt in Rouen, wo er  auch gleich seinen ersten Grand-Prix-Sieg erzielt. Insgesamt feiert er  in der Königsklasse des Motorsports Welt acht Siege im Ferrari, im  Brabham und im Lotus.
Nach seiner Karriere in der Formel 1  konzentriert sich das Interesse des Belgiers auf Langstreckenrennen.  Bereits in seinem ersten Jahr für Porsche 1976 fährt er drei Siege in  der Marken-Weltmeisterschaft und vier in der Sportwagen-WM ein. Außerdem  gewinnt Ickx die 24 Stunden von Le Mans und wiederholt diesen Triumph  für Porsche in den Jahren 1977, 1981 und 1982. Das Rennen im Juni 1977  gilt nicht nur als eine der spannendsten Aufholjagden der  Motorsportgeschichte, sondern zählt auch zu den unglaublichsten seiner  Karriere. Der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen geht mit zwei  Porsche 936 an den Start. Das Fahrzeug von Jacky Ickx und Henri  Pescarolo fällt nach drei Stunden mit einem Motorschaden aus. Für den  zweiten Porsche 936 ist der damals 32-Jährige als Ersatzfahrer für  Jürgen Barth und Hurley Haywood eingeteilt. Nach technischen Problemen  liegt das Team einige Runden zurück. Ickx übernimmt das Steuer. Er  überholt, überrundet, fährt am Limit – und führt Porsche zum Gesamtsieg.
Zwei  Jahre später, 1979, gewinnt die Motorsportlegende die nordamerikanische  Can-Am-Serie. In den Jahren 1981 und 1982 unterstützt er die  Entwicklung des Porsche 956 und ist dafür immer wieder vor Ort in  Weissach. Seine Tipps aus der Perspektive eines Rennfahrers fließen  unter anderem in die Entwicklung und Einstellung von Cockpit und  Monocoque mit ein. 1983 nimmt er mit einem Mercedes-Benz an der Rallye  Paris-Dakar teil und kann nach einem Sieg auch Porsche für die  Wüstenrallye begeistern. Als Porsche-Fahrer startet er dort 1984 und in  den beiden Folgejahren und beendet seine Karriere mit einem zweiten  Platz 1986 auf einem Porsche 959.
Bis heute ist der fünffache  Vater eng mit Porsche verbunden. Jacky Ickx ist nicht nur ein gern  gesehener Gast bei Veranstaltungen des Sportwagenherstellers, sondern  auch Zeitzeuge, geschätzter Ansprechpartner und Testfahrer. So stand er  beispielsweise dem Team von Porsche Heritage und Museum an der Seite,  als es um die Wiederinbetriebnahme des 959 Paris-Dakar ging, mit dem er  und Claude Brasseur im Jahr 1986 auf Platz zwei gefahren sind. (aum)
Foto: Porsche via Autoren-Union Mobilität
Jacky Ickx wird 80 Jahre alt
Ein Regengott im Porsche
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