Kompetente Beratung und Schulung per Videokonferenz

Zukunftsweisendes digitales Epilepsieprojekt nicht nur für ländliche Regionen



(djd). Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Allein hierzulande sind ca. 600.000 Menschen betroffen. Die Krankheit stellt Betroffene und Angehörige vor Herausforderungen: Insbesondere häufige epileptische Anfälle schränken die Lebensqualität ein und beeinflussen Alltag, Berufstätigkeit sowie das Sozialleben. 

Es bestehen besondere Risiken, über die Betroffene aufgeklärt sein sollten, um die Gefahren dieser Erkrankung gut zu bewältigen. Angesichts dessen wächst die Bedeutung innovativer Ansätze in der medizinischen Versorgung.

Innovation für verbesserten Umgang mit Epilepsie

Das Epilepsiezentrum an der Klinik für Neurologie in Kiel hat ein digitales Angebot geschaffen, um Betroffene effektiv zu unterstützen. Durch Einsatz moderner Kommunikationsmethoden bietet das Zentrum gemeinsam mit seinem Partner, dem DRK-Norddeutschen Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche in Schwentinental, Beratungen und Schulungen per Videokonferenz an. Während die digitale Sozialberatung auf individuelle Anliegen eingeht, wie die Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen, vermittelt das Schulungsprogramm EpilepsON notwendiges Wissen rund um Epilepsie für eine erfolgreiche Bewältigung der Erkrankung. Das Modell bietet sich insbesondere im ländlichen Raum an, wo weite Entfernungen und eingeschränkte Mobilität Barrieren darstellen. So erhalten Betroffene von zu Hause aus Unterstützung von geschulten Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen.

Digitales Schulungsangebot

EpilepsON, das erste deutschsprachige interaktive Schulungsprogramm, vermittelt wichtige Infos über den Umgang mit Anfällen und Alltagsproblemen. Betroffene lernen Risiken und Komplikationen dieser Erkrankung kennen und wie sie diesen besser begegnen können. „Unser Ziel ist es, Patienten und Angehörigen die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um mit der Erkrankung besser umgehen zu können – unabhängig davon, wo sie wohnen“, erklärt PD Dr. Nils Margraf, Leiter des Epilepsiezentrums in Kiel und Mitbegründer des Projekts.
Infos gibt es unter digitale-epilepsieberatung-nord.de oder unter kontakt@digitale-epilepsieberatung-nord.de.

Bundesweites Vorbild?

Eine gemeinsame Teilnahme Betroffener und Angehöriger am Schulungsprogramm ist möglich und erwünscht. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Überweisung nicht erforderlich. „Unser Ziel ist es, Menschen mit Epilepsie dabei zu unterstützen, dass die Erkrankung nicht ihr Leben bestimmt. Wir wünschen uns bei Behandelnden und Betroffenen eine proaktive Haltung gegenüber der Epilepsie“, so Margraf. Ein Ausbau solcher flexiblen Programme könnte dazu beitragen, Versorgungslücken besonders in strukturschwachen Regionen zu schließen.

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