Gestern hörte ich im Radio ein Interview mit Thomas Köhler, dem scheidenden Chef der Bundesanstalt für politische Bildung. Darin ging es um das Demokratieverständnis in Deutschland West und Deutschland Ost. Auf entsprechende Fragen antwortete der Mann, der 25 Jahre an der Spitze der Behörde stand, nicht mit dem üblichen Blabla.
Er verwies interessanter Weise darauf, dass die Einführung der Demokratie in den der westlichen Besatzungszonen einherging mit einem Wohlstandsversprechen. Als es nach der Wende um die Einführung der Demokratie auf dem Gebiet der dann schon zur Geschichte gehörenden DDR ging, ging es sehr schnell vielen Menschen schlechter. Daran änderte auch das Kohlsche Versprechen von blühenden Landschaften nichts.
Für mich heißt das unter dem Strich, dass immer gilt: Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass man in der DDR in Westen überholen wollte, ohne ihn einzuholen.
Eines macht mich allerdings nachdenklich: Heute geht es den meisten im Osten alles andere als schlecht, doch die Wahlergebnisse zeigen, dass die Demokratie für sehr viele nicht der Garten Eden zu sein scheint. Es ist wohl doch nicht so einfach: Ein voller Bauch, ein tolles Auto in der Garage, befriedigte Reiselust scheinen keine Demokratielust zu fördern. Doch was ist es dann?
Darüber muss ich jetzt gleich mit der Besten Frau der Welt beim Frühstück reden.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Benno, Luitgard, Quirin, Julietta
Bild: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Wohlstandsversprechen
... oder Wampe für Demokratie
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