Was tun, wenn das Wetter wütet?

Starkregen, Überschwemmung, Hochwasser: Warum ein umfassender Schutz wichtig ist



(djd). Viel zu viel Wasser auf einmal: Überflutungen kommen in vielen Regionen immer häufiger vor – mit dramatischen Folgen. 2024 haben Unwetter laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Schäden von über 5,5 Milliarden Euro verursacht. Nun reagiert die Politik: Bundesjustizministerin Stefanie Hubig hat eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden bei Wohngebäuden angekündigt. Ziel ist es, die Bevölkerung flächendeckend vor den Risiken durch Naturgefahren zu schützen.

Umfrage zeigt Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz


Wie notwendig hier eine Verbesserung ist, zeigt eine aktuelle, repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK: 56 Prozent der Befragten nennen Starkregen, Hochwasser und Überschwemmung als größte Gefahr bei ihnen zu Hause – bei Eigenheim-Besitzerinnen und -Besitzern sind es sogar 59 Prozent. Zwar glauben 62 Prozent, in den nächsten zehn Jahren verschont zu bleiben, doch 23 Prozent befürchten konkrete Schäden. Die wachsende Sorge führt zu klaren Forderungen: 57 Prozent der Befragten sprechen sich für mehr Investitionen in Hochwasserschutz aus – etwa durch Rückhaltebecken, Entsiegelung und Überschwemmungsräume.

Versicherung soll Pflicht werden

44 Prozent der Menschen mit Wohneigentum wünschen sich außerdem eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Diese ist im Koalitionsvertrag für Neuverträge bereits vorgesehen. Für bestehende Policen ist eine Stichtagsregelung geplant. Damit das Modell bezahlbar bleibt, ist eine staatliche Rückversicherung für Extremfälle vorgesehen. Schon heute gibt es Versicherungen, die den Schutz standardmäßig anbieten. Etwa bei der DEVK ist der Schutz seit 2011 automatisch enthalten - es sei denn, Kundinnen und Kunden wählen ihn aktiv ab. Mehr Informationen gibt es unter www.devk.de/naturgefahren. „Damit schützen wir unsere Versicherten vor bösem Erwachen, falls doch etwas passiert“, sagt Dr. Michael Zons, Kundenservice-Vorstand beim Kölner Versicherer.

Auch Baurecht und Katastrophenschutz gefragt


Doch die Versicherung allein reicht nicht. 41 Prozent der Befragten fordern zusätzliche Investitionen in den Katastrophenschutz, 37 Prozent wünschen sich Änderungen beim Baurecht – etwa klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten. Ein wichtiger Schritt: Am 1. Juli 2024 ist das neue Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Es verpflichtet Bund, Länder und Kommunen dazu, Strategien zur Bewältigung von Klimafolgen zu entwickeln. So sollen mehr Überflutungsflächen festgelegt, große Rückhaltebecken gebaut und verpflichtende Gefährdungsbeurteilungen für Bauvorhaben vorgeschrieben werden. Das Ziel: ein besserer Schutz – bevor es zu spät ist.

Foto: djd/DEVK/Benjamin Nolte

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