Schmerzmittel richtig anwenden

Kopfweh bis Gelenkbeschwerden: Die besten Tipps vom Experten



(djd). Das kennt wohl nahezu jeder: Ob pochender Kopf, ziehender Rücken oder stechendes Zahnweh – wer Schmerzen hat, will schnelle Hilfe. Viele greifen dann zur Tablette. Doch man sollte nicht wahllos irgendetwas einnehmen. „Schmerz ist nicht gleich Schmerz“, betont Linda Apotheker Oliver Petrig aus Mannheim. Die Auswahl des passenden Wirkstoffs hängt auch von der Schmerzart und -lokalisation ab.

Welche Art von Schmerz?


Bei Spannungskopfschmerzen eignet sich in der Regel Ibuprofen, sofern keine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt. „Wenn es schnell gehen soll, empfiehlt sich ein Ibu-Lysin-Präparat – das wirkt bereits nach etwa zehn Minuten“, sagt der Experte. Migräne dagegen erfordert eine andere Strategie: Ruhe, Dunkelheit und eventuell Magnesium zur Vorbeugung. „Kommt die Attacke, kann ASS oder Ibuprofen helfen – oder in stärkeren Fällen ein Triptan.“ Die gängigen Wirkstoffe haben unterschiedliche Eigenschaften. Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS) gehören zur Gruppe der NSAR – sie wirken schmerz- und entzündungshemmend, können aber die Magenschleimhaut reizen und langfristig das Herz-Kreislauf-System belasten. „Paracetamol greift nicht den Magen an, wird jedoch über die Leber abgebaut – Alkohol ist dabei unbedingt zu meiden“, warnt Petrig. Wer unter Gelenk- oder Rückenschmerzen leidet, kann auch zu Schmerzgel oder -salbe greifen. Die lokale Anwendung schont den Körper und verursacht seltener Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen minimieren – Wirkung maximieren

Ein häufiger Fehler bei Tabletten ist die falsche Dosierung. „Diese hängt vom Körpergewicht ab. Eine 60-Kilo-Frau braucht mindestens 400 Milligramm Ibuprofen – eine halbe Tablette bringt oft nichts.“ Hier ist fachkundige Beratung in der Apotheke gefragt – unter www.linda.de finden sich welche in Wohnortnähe. Wichtig sei generell: Schmerzmittel, wie zum Beispiel Ibuprofen, am Besten zu oder nach einer Mahlzeit einnehmen. Patienten, die regelmäßig Medikamente nehmen, etwa bei Bluthochdruck oder Diabetes, sollten Wechselwirkungen prüfen lassen. „Eine Medikationsanalyse in der Apotheke ist dabei sehr hilfreich – sie wird sogar von den Kassen übernommen“, informiert der Experte. Spätestens, wenn Schmerzen länger als drei Tage andauern oder sich verschlimmern, ist ärztlicher Rat angezeigt. Und besonders bei Bauchschmerzen ist Vorsicht geboten.

Alternativen zur Tablette

Neben klassischen Präparaten gewinnt medizinischer Cannabis an Bedeutung. „Extrakte mit THC und CBD zeigen bei chronischen Schmerzen ein sehr gutes Nutzen-Risiko-Profil“, so Petrig. Auch alternative Methoden wie Akupunktur oder Elektropulstherapie rücken stärker in den Fokus, wenn es um die Behandlung von Schmerzen geht.

Foto: djd/LINDA AG/Getty Images/mixetto

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