Teurer als ein Eigenheim: So viel kostet lebenslanges Autofahren

Eine neue Analyse zeigt, welche Summen Autofahrer im Laufe ihres Lebens zahlen – und wie sich die Kosten seit 2012 entwickelt habe



Der Leasing-Marktplatz LeasingMarkt.de hat eine umfassende Kostenanalyse veröffentlicht, die offenlegt, wie viel Autofahrer in Deutschland im Durchschnitt über ihr gesamtes Leben für ihr Fahrzeug ausgeben. Für die Auswertung wurden nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch laufende Ausgaben für ein 54-jähriges Autofahrer-Leben berücksichtigt.

Um zu zeigen, wie sich Ausgabenposten entwickelt haben, wurden die aktuellen Ergebnisse zudem einer vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2012 gegenübergestellt.

Die Auswertung liefert wichtige Erkenntnisse für alle Pkw-Besitzer in Deutschland – insbesondere für diejenigen, die auf ihr Auto angewiesen sind, etwa in ländlichen Gebieten ohne gute Alternativen. Die Auswertung verdeutlicht, welche hohen Summen Fahrer über die Jahre hinweg für das eigene Auto ausgeben – und wie stark die Lebenszeitkosten für Autofahrer innerhalb der vergangenen 13 Jahre gestiegen sind.

Garage, Wartung und mehr: Das Autofahrer-Leben kostet inzwischen mehr als ein Eigenheim

Der klassische deutsche Autofahrer verbringt im Schnitt 54 Jahre am Steuer und kauft in dieser Zeit drei Neu- und fünf Gebrauchtwagen(1). Die reinen Anschaffungskosten belaufen sich dabei auf etwa 223.600 Euro: Ein Neuwagen kostet im Schnitt 43.530 Euro, ein Gebrauchtwagen etwa 18.600 Euro(2). Doch damit hört es längst nicht auf. Hinzu kommen enorme Ausgaben für Kraftstoff, Kfz-Versicherung, Wartung und Stellplatz – insgesamt belaufen sich die lebenslangen Kosten auf durchschnittlich 496.400 Euro. 2012 lagen die Gesamtkosten noch bei rund 336.500 Euro. Das entspricht einem Anstieg um 48 Prozent innerhalb von dreizehn Jahren. 

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Immobilienpreis für Wohnhäuser liegt derzeit bei 2.838 Euro pro Quadratmeter(3). Bei einem 120-Quadratmeter-Haus ergibt das Gesamtkosten von rund 340.560 Euro. Damit übersteigen die lebenslangen Ausgaben für ein Auto sogar den Kaufpreis eines durchschnittlichen Einfamilienhauses.

Besonders alarmierend sind folgende Entwicklungen:
- Anschaffungskosten: Die Ausgaben für den reinen Autokauf haben sich gegenüber 2012 nahezu verdoppelt.
- Stellplatzkosten: Die Kosten für Garagen oder Stellplätze sind ebenfalls stark gestiegen – im Schnitt um 46 Prozent.
- Werkstattkosten: Preise für Reparaturen haben sich im gleichen Zeitraum um 44 Prozent erhöht – nicht zuletzt aufgrund von neuen Technologien wie Assistenzsystemen sowie gestiegenen Preisen in Dienstleistung und Handwerk.

Diese Zahlen zeigen eindrücklich: Autofahren belastet die Haushaltskasse zunehmend stärker.

Für viele Menschen in Deutschland ist der eigene Pkw ein fester Bestandteil des Alltags – vor allem in ländlichen Regionen, wo Alternativen fehlen. Laut Umfragen möchten rund 90 Prozent der Autofahrer nicht auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten(4). Die Bereitschaft, erhebliche Summen für die Mobilität aufzuwenden, unterstreicht, wie unverzichtbar das Auto für viele Menschen ist. Martin Teichmann, Geschäftsführer bei LeasingMarkt.de, betont die gesellschaftliche Relevanz der steigenden Fahrzeugkosten:„Die stetig steigenden Unterhaltskosten für Pkw belasten breite Teile der Bevölkerung. Pendler in Vorstädten, Familien in strukturschwachen Regionen sowie Alleinlebende in städtischen Randlagen sind besonders betroffen. In Großstädten stehen mit S-Bahn, Bus und Car-Sharing zwar Alternativen zur Verfügung, doch auch dort stößt der öffentliche Verkehr zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen. In suburbanen und ländlichen Gebieten bleibt das eigene Auto hingegen unverzichtbar für die Alltagsmobilität. Viele Haushalte – insbesondere Familien – sind sogar auf mehr als ein Fahrzeug angewiesen. Das führt zu erheblichen finanziellen Belastungen und stellt Berufstätige wie Familien vor wachsende Herausforderungen."

Quellen:
Der Spiegel: Autokauf bis Ölwechsel: Was die Deutschen fürs Autofahren ausgeben
ADAC: Gebrauchtwagenpreise immer noch hoch – so können Sie sparen
Immobilienpreise Deutschland: Aktuelle Marktentwicklung März 2025
Horváth-Studie: „Nicht ohne mein Auto!“ – Deutsche hängen im Europavergleich besonders stark am eigenen Pkw

Foto: Pixabay

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