Venus – vier Tage der erotische Mittepunkt der Welt

Rückblick auf die 28. Venus Berlin 2025

(genussmaenner.de /  Günther Dorn) Vier Tage (25. bis 28. September 2025) lang avancierte Berlin zum Hotspot für Erotik, Stars, Lifestyle und Innovationen. Veranstalter und Aussteller zeigen sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe. 32.290 Besucherinnen und Besucher nutzten laut Veranstalter die Gelegenheit, die neuesten Trends der Branche live zu erleben und feierten Europas größte Erotikmesse. Über 270 Aussteller aus mehr als 40 Ländern präsentierten ein breites Spektrum an Produkten und Innovationen. Im Mittelpunkt standen 2025 insbesondere High-Tech-Themen. Von lebensechten Puppen über smarte Toys bis hin zu KI-gestützten Anwendungen zeigte die Messe die heißesten Trends der Branche.

Der Besucherandrang ist schwer abzuschätzen. Was uns aber auffiel: Die langen Warteschlangen am Haupteingang aus den vergangenen Jahren haben wir dieses Jahr nicht gesehen und in der Hallen ging es entspannt zu. Die Hallen waren gut gefüllt, dank des überarbeiteten Konzepts und Hallenplanes war es weniger eng, wo in der Vergangenheit regelmäßig kein Durchkommen mehr war – z.B. vor den Bühnen und bei Shows – lief es diesmal deutlich besser.

An den Ständen von Plattformen wie MyDirtyHobby, Stripchat oder Brazzers brachten Top-Stars die Halle zum Beben, während Fans ihren Lieblings-Creator:innen und Camgirls so nah wie selten zuvor kamen. Am Stand von EIS.de warteten wieder die neuesten Toys und tolle Gewinne am bekannten Glücksrad auf die Besucherinnen. In der Kinky Area dominierten Lack, Leder und Live-Performances.

 

 

Neu war 2025, dass die Messehalle 21a – ehemals überwiegend mit einer großen Bühne und Videowand für Live-Shows versehen – dieses Jahr überwiegend dem Shopping-Bereich gewidmet war. Das war einerseits gut, da so eine bessere Trennung zwischen Show und Shoppen erreicht wurde. Anderseits hörten wir aber auch von Ausstellern, dass die Frequenz bei ihnen geringer war, da die Besucher sich weniger oder weniger häufig bis in die hintere Halle 21a verlaufen haben. Wer sich aber auf den weiten Weg machte, wurde noch mit der Fan-Area und dem Men Strip belohnt. Dafür machte sich die neue Show-Area – jetzt Venus Cube genannt – in der Halle 18 sehr gut und erscheint von der Kapazität auch vollkommen ausreichend.

Auch die Branche selbst war stark vertreten: Zahlreiche Creator und Fachbesucher nutzten die Messe als Plattform für Networking mit den Entscheidern der Branche, zum direkten Austausch mit Händlern und Herstellern sowie für zukunftsweisende Einblicke in das Online-Business-Marketing. Das Fazit der Veranstalter: „Die VENUS ist und bleibt der wichtigste Treffpunkt für internationale Aussteller, Fachpublikum und Fans.“ Der B2B-Bereich scheint sich zu etablieren.

 

 

Doof war, dass mitten unter der Messe Instagram den Zensurhammer herausholte und den offiziellen Instagram-Account der Venus Berlin sperrte. Für Veranstalter, Aussteller und Fans ein Schock – denn die Messe lebt ja auch von Echtzeit-Kommunikation über Social Media. „Diese Sperrung traf uns zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt“, sagte ein VENUS-Sprecher. „Wir waren mitten in unserer Veranstaltung, die nur vier Tage dauert und auf die wir ein ganzes Jahr hingearbeitet haben. Instagram ist für uns der wichtigste Kanal, um Besucher und Aussteller aktuell zu informieren.

Die digitale Brücke nach draußen war (und ist immer noch, Stand 30.09.2025) gekappt. Auf Instagram hatte die Messe über die Jahre eine große Community mit knapp 150.000 Followern aufgebaut – jetzt ist diese mit einem Klick verschwunden. Die Erotikbranche steht schon lange im Spannungsfeld der Plattform-Richtlinien. Accounts werden schneller gesperrt als in anderen Bereichen, auch wenn es sich – wie bei der VENUS – um professionelle und regelkonforme Business-Profile handelt. Trotz mehrerer Kontaktversuche über die offiziellen Support-Kanäle gibt es wohl von Meta/Instagram bislang keine Erklärung, kein Feedback und keinen Hinweis. Wir kennen das von großen amerikanischen Plattformen und die Venus wird hier scheinbar auch nicht anders behandelt als Klein-Erna.

 

 

Die Kinky-Area war – wie im Vorjahr – wieder der Renner. Das erscheint uns als der Wachstumsbereich der Venus und dort trifft sich jedes Jahr aufs Neue eine immer größere Gruppe aus Fans, Händlern und Creatorn. Ob da auf der Bühne jemand ausgepeitscht wird, sich ein anderer im Käfig erniedrigen lässt oder ein Sklave den ganzen Tag(?) mit einem Tablett auf dem Rücken als Tisch dient – es gibt viel zu entdecken. Dazu kommt eine große Auswahl an Shops mit passenden Kleidungsstücken, allerlei interessanten Spiel- und Werkzeugen, wobei der Übergang uns dabei sehr fließend erschien… Auch Model Eva Fay (Foto) fühlte sich im Kinky-Bereich sichtlich wohl.

 

 

Immer wieder schön anzusehen und vielfach fotografiert sind die Kleider – besser die Rope Art – von Fred Kyrel (Foto). Der Franzose gehört mit seinen Kreationen bereits zum festen Bestandteil der Kinky-Area und der Venus. Zeitweise waren bis zu 15 Damen in seinen sehr ansprechenden Seil-Kreationen auf der Messe unterwegs und man konnte auf der Bühne live zusehen, wie aus einem bunten Seil ein wundervolles Kleid wurde.

 

 

Promis auf der Venus? Natürlich war Micaela Schäfer da, seit Jahren das Gesicht der Messe. Ansonsten lief uns nur noch Oliver Pocher über  den Weg - am Stand eines Ausstellers gab er Interviews. Eine Darstellerin sah ihre Chance und lud Pocher ein, doch bei ihren nächsten Show in wenigen Minuten vorbeizukommen. Ob er den Weg zu ihr gefunden hat, wissen wir leider nicht. Dafür nutzen zwei andere Mädels die Gelegenheit für ein spontanes Selfie mit Pocher (Foto).

Ansonsten die gleiche Klage wie in den Jahren zuvor: Die Security lässt es öfter an Fingerspitzengefühl fehlen und wird als übermäßig ruppig, massiv und unfreundlich wahrgenommen. Interessanterweise gilt dies dieses Jahr weniger für die Sicherheitsmitarbeiter des Veranstalters, als vielmehr für die Stand-eigene Security großer Aussteller. Am Stand von Visit-X gab es z.B. gefühlt mehr Security-Mitarbeiter als Content Creator und diese Security war nicht zimperlich. Ganz entspannt und überhaupt nicht aggressiv ging es rund um die Hauptbühne Venus-Cube zu. Hier konnte man gut sehen, dass es auch anders geht.

Im nächsten Jahr findet die 29. Ausgabe der VENUS Berlin wieder zum gewohnten Zeitpunkt im Oktober statt, nämlich vom 22. bis 25. Oktober 2026. Und, damit heißt es wieder: Nach der Venus ist vor der Venus. See you 2026!

 

Fotos: Günther Dorn / genussmaenner.de 

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