Deutschlands größte Whisky-Brennerei, die Dresdner Whisky Manufaktur, hat Grund, ordentlich zu feiern. Nachdem im September 2022 in der gerade fertiggestellten Brennerei der erste Whisky gebrannt wurde, darf sich dieser, wie international vorgeschrieben, erst nach drei Jahren im Fass auch wirklich Whisky nennen. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde der erste komplett eigene Whisky HELLINGER42 jetzt auf der Messe „Whisky & Genuss Tage“ im Dresdner Alten Schlachthof.
Alles begann damit, dass die späteren Gesellschafter der Dresdner Whisky Manufaktur, Frank Leichsenring und Thomas Michalski, vor vielen Jahren einen Abend an der Bar verbrachten und meinten, es wäre doch schön, wenn man seinen eigenen Whisky hätte. Sogleich sollte diese Idee umgesetzt werden, doch beide merkten, dass alles nicht so einfach ist wie gedacht. Also flogen sie nach Schottland, um sich in einigen Brennereien umzuschauen. Man entschied sich, den Whisky in Schottland zu erwerben und in Deutschland unter der Eigenmarke HELLINGER42 zu verkaufen. „Hellinger ist der Mädchenname meiner Mutter und auch im Englischen gut aussprechbar“, verrät Leichsenring. „42 ist die Antwort auf alle Fragen – ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ ist einer meiner Lieblingsfilme, dem wir auch in unserer Manufaktur viel Platz gegeben haben.“ In Schottland mussten sie noch Mitglied der Whisky-Vereinigung werden, was ihnen durch die Patenschaft von Billy Walker auch gelang. Dieser stellte dann den ersten Whisky mit seiner „The GlenAllachie Distillers Company Limited“ für die Dresdner nach deren Geschmackswünschen her und belieferte diese dann auch.
Durch Corona und Brexit kam dann alles anders als gedacht. Was passiert, wenn Schottland nicht mehr liefern kann oder will? „Wir entschieden uns daher, mit Hilfe der Banken eine eigene Manufaktur zu bauen. Unsere Köpfe waren voller Ideen. Wir setzten auf modernste Technik mit einigen Prototypen – die inzwischen Fachleute aus aller Welt in Augenschein nehmen – und wollten die größte Whisky-Brennerei Deutschlands bauen“, sagt Michalski. Und so kam es – in kürzester Zeit: Im September 2022 wurde bereits der erste eigene zukünftige Whisky gebrannt. 3.500 Fässer (umgerechnet rund eine Million Flaschen) voller Newmake und fertigem Whisky warten nun in den Lagern auf den Verkauf. Dass das nicht ganz so einfach wird, hat man inzwischen gemerkt: „Die Welt ist einfacher zu erobern als die alten Bundesländer“, seufzt Leichsenring. Doch er hat Unterstützung bekommen, denn die Edition EINS hat noch vor der Präsentation bei den „27. Spirit Selections by CMB“ in Jalisco (Mexiko) die Silber-Medaille bekommen. „Darauf sind wir wahnsinnig stolz“, sagt Brennmeister und Geschäftsführer Jörg Hans. „Der allererste komplett Dresdner Whisky und dann so eine tolle weltweite Auszeichnung.“ Investiert wurden rund 16 Millionen Euro, 13 Mitarbeiter vom Brauer bis zur Verkäuferin sorgen dafür, dass die Manufaktur läuft.
Die auf 2.022 limitierten 0,7-Liter-Flaschen der Edition EINS sind zum Preis von 79 Euro direkt in der Manufaktur, im Online-Shop und hoffentlich bald auf der ganzen Welt im Einzelhandel erhältlich. Wer es noch exklusiver mag, kann die auf 222 Flaschen im Holzkarton limitierte Version in Fass-Stärke zum Preis von 310 Euro erwerben – natürlich nur solange der Vorrat reicht.
Dresdner Whisky Manufaktur erstmals mit komplett eigenem Whisky
Drei Jahre nach erstem Brand endet Zulieferung von „The GlenAllachie Distillers Company Limited“
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