Aktiv werden gegen Inkontinenz

Mit passenden Therapien lässt sich ungewollter Harnverlust oft gut behandeln



(djd). Es ist eines der am häufigsten totgeschwiegenen Themen, obwohl rund zehn Millionen Menschen in Deutschland davon betroffen sind: Inkontinenz. Besonders häufig ist die Harninkontinenz, also der unfreiwillige Verlust von Urin. Dieser kann etwa aufgrund einer überaktiven Blase passieren oder durch fehlenden Harndrang, der schließlich zum Überlaufen führt. 

Nach Angaben der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft trauen sich bis zu 60 Prozent der Erkrankten nicht, ärztlichen Rat einzuholen. Scham und die Angst vor „Unfällen“ führen dann zu einem hohen Leidensdruck, oft verbunden mit dem weitgehenden Rückzug aus dem sozialen Leben. Das muss aber nicht sein, denn viele Formen der Inkontinenz können heute gut behandelt werden.

Keine Scham beim Arztbesuch


Der wichtigste Schritt zu einer erfolgreichen Therapie ist der Arztbesuch, um eine genaue Diagnose für eine zielgerichtete Behandlung zu erhalten. Um diesen oft riesig erscheinenden Schritt zu schaffen, sollten Patientinnen und Patienten sich bewusst machen, dass die für sie so peinliche Erkrankung für die medizinischen Fachleute ganz normaler Alltag ist und es gar keinen Grund gibt, sich zu schämen. Sind die Ursachen gefunden, können zum Beispiel Verhaltens- und Ernährungsmaßnahmen, ein Beckenbodentraining oder verschiedene Arzneimittel verordnet werden. Eine weitere Therapieform ist die sakrale Neuromodulation mit einem sogenannten Beckenbodenschrittmacher – Informationen dazu gibt es beispielsweise unter www.medtronic.com/de. Dieser wird im Rahmen eines minimalinvasiven Eingriffs im oberen Gesäßbereich in einer kleinen Tasche direkt unter der Haut implantiert. Mit sanften elektrischen Impulsen stimuliert er dort die sogenannten Sakralnerven, die die Funktion von Blase und Darm steuern. So kann die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Ausscheidungsorganen verbessert und die Entleerungsstörung behoben werden.

Wieder gut leben

Ob ein Beckenbodenschrittmacher die richtige Maßnahme ist, kann im Vorfeld durch eine einfache Teststimulation ermittelt werden. Die Wirksamkeit der Therapie wird dabei unter anderem mit Hilfe eines Blasentagebuchs bewertet, in dem Trinkmengen, Harndrang, Harnmenge und ungewollter Verlust eingetragen werden. Ein solches Tagebuch zu führen, ist auch schon vor dem ersten Arztbesuch sinnvoll, denn es hilft bei der Diagnose. Mit der richtigen Behandlung lässt sich heute mit vielen Formen der Inkontinenz gut leben. Unterstützung dabei finden Betroffene auch auf den Online-Seiten der Inkontinenz-Selbsthilfe.

Foto: djd/medtronic.com/Getty Images/baona

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